Engagement in Meerbusch Schüler erlaufen 15.000 Euro für Ostafrika

Meerbusch · Mit ihrem sportlichen Engagement haben die Jungen und Mädchen der Eichendorff-Grundschule 15.000 Euro gesammelt. Dieses Geld geht an Kinder in Uganda. Ein Vortrag und Fotos zeigte den Schülern die Hilfsprojekte.

Jannice Appel zeigte Fotos von ihren Reisen nach Uganda und erzählte über das Kinderleben in Ostafrika.

Foto: male

Die Jungen und Mädchen der Eichendorff-Grundschule in Osterath sind im Frühjahr Runde um Runde gelaufen. Sie sind an ihre sportlichen Grenzen und darüber hinaus gegangen und haben Geld gesammelt. Für jede gelaufene Runde haben Freunde, Eltern, Großeltern und Verwandte Geld gezahlt und dabei ist die Summe von 15 000 Euro zusammengekommen.

Kinder, Lehrer, Eltern und der Förderverein der Schule waren mächtig stolz auf diesen Erfolg. Und der gute Zweck hinter diesem Sponsorenlauf stand auch schon fest: Die Schüler wollten das Geld an Kinder in Uganda geben, die nicht so schöne Klassenräume haben wie die Kinder in Meerbusch, deren tägliches Schulessen nur aus Maisbrei und Bohnen besteht und keine gesunde Abwechslung bietet wie in der Mensa der Schule. Auch sollten für das Geld Kleidung und Schulmaterial, Schuhe und Kuscheltiere besorgt werden. In der gemeinnützigen Organisation, dem Kinderhilfswerk Global Care, fanden die Kinder und Lehrer Unterstützung.

Jannice Appel, die für diese Organisation ehrenamtlich tätig ist und seit elf Jahren jährlich nach Uganda reist, berichtete von ihren Reisen. Die Kinder von Jannice Appel besuchten früher auch die Eichendorff-Schule und so fühlte sich die Afrika-Reisende in der Aula umgeben von Kindern und Lehrern sehr wohl. An zwei aufeinander folgenden Tagen informierte sie zunächst die Zweit- und Viertklässler und am nächsten Tag die Erst- und Drittklässler in Wort und Bild. Der kindgerechte Vortrag faszinierte die Schüler sehr, sie stellten viele Fragen und merkten sehr schnell, dass es den jungen Menschen in Uganda nicht so gut geht wie ihnen. „Die leben aber sehr bescheiden da“, resümierten die Kinder.

Im vergangenen Mai verbrachte Jannice Appel zwei Wochen in einem Workcamp in dem ostafrikanischen Land. Schon von dem ersten Foto der afrikanischen Flagge waren die Kinder begeistert. Von der Hauptstadt Kampala aus starteten die Ehrenamtler mit Hygieneartikeln und Kinderkleidung in abgelegene Dörfer. Dort gibt es kein fließendes Wasser und keinen Strom, aber das Hilfswerk und natürlich das erlaufene Geld der Kinder aus Osterath hilft beim Schulneubau. „Uganda ist ein sehr schönes Land mit Bergen, Flüssen und ganz viel Grün“, erzählte Appel den Kindern und schwärmte von riesigen Ananas-Plantagen. Als sie nach den Trageformen in Afrika fragte, meldete sich sogleich ein Mädchen, deren Eltern in Kamerun geboren wurden, und wusste vom Tragen schwerer Lasten auf dem Kopf zu berichten. Appel erklärte den Jungen und Mädchen auch die Möglichkeit, ein Patenkind in Uganda zu betreuen: „30 Euro im Monat an Unterstützung ermöglichen einen regelmäßigen Schulbesuch mit Schuluniform, Lernmaterial und Schulessen.“

Die Hilfsorganisation kümmert sich vor Ort in Uganda um mit HIV-Infizierten Frauen. Sie werden in Ausbildungszentren zu Schustern, Schneidern und Friseuren ausgebildet, können mit angeschafften Nähmaschinen Taschen nähen und diese dann verkaufen. Mit dem erworbenen Geld können sie ihre Familien versorgen, die oft aus Mutter und acht Kindern bestehen.

„Feiern die Kinder da auch Karneval und Maifeste? Gibt es Weihnachten und essen sie Eis?“ Aus den Schülern sprudelte es nur so heraus. Und Jannice Appel versicherte, dass die Kinder Gottesdienste besuchen, da sie sehr gläubig sind, sie feiern natürlich auch Weihnachten. Aber mit Eis – es fehlt der Strom – und Maifesten können sie nichts anfangen. Sie haben ihre eigenen Sing- und Tanzwettbewerbe. Hier winkt dann gerne auch schon einmal eine lebendige Ziege als Hauptgewinn. Fasziniert von den Berichten, wussten die Kinder nun genau, wie wichtig es war, so viele Runden zu laufen, um eine große Summe zu spenden.