Kinderprinzenpaar übernimmt die Macht in Meerbusch
Lina Bongartz und Jannik Horster vertreten in dieser Session die KaGe „Kött on Kleen“.
Meerbusch. Seit vier Jahren erlebt Lina Bongartz die Auftritte der Prinzen und ihrer Prinzessinnen aus nächster Nähe. Sie steht immer direkt hinter ihnen auf der Bühne, tanzt für sie und strahlt dabei. Denn die Neunjährige ist ein fröhliches Mädchen, das gerne Tanzmariechen ist. Durch die Auftritte auf den Karnevalssitzungen weiß die Niersterin auch genau, was nun auf sie zukommt. Denn ihr Traum — einmal selbst Karnevalsprinzessin zu sein — geht nun in Erfüllung. Zusammen mit Jannik Horster ist sie das neue Nierster Kinderprinzenpaar der Karnevalsgesellschaft „Kött on Kleen“ (Kurz und Klein).
Für die Familien Bongartz und Horster ist dies kein Neuland. In jeder von ihnen wohnt bereits ein ehemaliger Kinderprinz. Darüber hinaus waren sowohl Vater Christian Bongartz als auch Bernhard Horster bereits Karnevalsprinzen. Brauchtum wird in Nierst großgeschrieben. Deshalb wird auch bereits fleißig geplant, wie denn das gelb-schwarze Outfit aussehen und was für ein Karnevalswagen gebastelt werden soll.
Lina verrät: „Wir wollen einen VW-Bus basteln, einen Hippie-Bus. Mit ganz vielen Peace-Zeichen und Blumenketten.“ Und: Natürlich darf die Glattbach-Raute nicht fehlen. „Die müsst ihr aber groß genug malen“, gibt Janniks Bruder David Horster (12) als Tipp. Er selbst war mit Theresa Podsada 2011/2012 das Nierster Kinderprinzenpaar.
Damals einigte man sich auf einen Wagen sowohl mit Borussia als auch mit Schalke-Emblemen, da seine Prinzessin Fan der Königsblauen war. Das muss Bruder Jannik nicht. Er und seine Prinzessin sind ganz einer Meinung, was den Fußball betrifft. Beide gehen hin und wieder ins Stadion und feuern mit Eifer ihre Borussen an.
Lina und Jannik ergänzen sich gut. Lina ist sehr quirlig, Jannik erzählt gerne Witze. Deshalb werden die beiden Kinder sicher viel Spaß bei ihren Auftritten haben. Die Reden, so viel haben sie bereits verraten, schreiben die beiden aber nicht alleine. „Dabei helfen uns unsere Eltern“, sagt Lina, die ebenfalls gerne Witze erzählt, jedoch oftmals die Pointe vergisst. Da kann ihr aber sicherlich ihr Prinz aus der Patsche helfen.
Auf das Tanzen will Lina trotz des Prinzessinnenamtes dennoch nicht verzichten. „Ich werde mich dafür öfters umziehen“, erläutert die Neunjährige, die zwischendurch dann mit den Tanzmariechen auftreten wird. So lange muss Prinz Jannik alleine die Stellung halten. Für die Neun- und den Zehnjährigen ist der Rosenmontag der absolute Höhepunkt der Karnevalssession. „Ich freue mich darauf, auf dem Wagen mitzufahren und Kamelle zu werfen“, sagt Jannik. Lina nickt und lächelt. Außerdem sei es etwas Besonderes für die beiden Schüler der Klasse 4a der Theodor-Fliedner-Schule abends auf die Veranstaltungen zu dürfen.
Ihren ersten Auftritt haben die beiden Nierster am 15. November (Karnevalserwachen). Dort findet die Prinzenproklamation statt. Dann heißt es wieder: „Neesch helau!“ Das können Lina und Jannik aufs Stichwort. „Den Karneval nimmt man hier bereits mit der Muttermilch auf“, sagt Linas Mutter. „Da hatten unsere Kinder keine andere Chance. Aber die wollen sie auch gar nicht haben.“
Während Lina und Jannik bereits in die ersten Planungen einsteigen, sitzt Janniks kleine Schwester Sophie neben den beiden und hört mit großen Augen zu. „Ich möchte später auch Prinzessin werden“, sagt die Fünfjährige. Dafür bleibt dem Nesthäkchen aber noch ein bisschen Zeit — und der Familie Horster, die dann das dritte Kind krönen lassen würde. „Darüber können wir in vier Jahren reden“, sagt Bernhard Horster. Jetzt steht erst mal die Proklamation von Lina und Jannik an.