Lästiger Umweg durchs Gewerbegebiet In der Loh

Verkehrsplanung: Verwaltung empfiehlt Entlastung der Uerdinger Straße durch 200Meter lange Teilsperrung.

Lank. Auf wenig Gegenliebe stößt bei den Anliegern im Gewerbegebiet In der Loh der Vorschlag der Verwaltung, ein etwa 200Meter langes Stück der Uerdinger Straße zwischen Kreisverkehr Robert-Bosch-Straße und Einmündung In der Loh für Lkw zu sperren. Stattdessen sollen die Lastwagen über 7,5Tonnen einen Umweg durch das Industriegebiet fahren. Die Verwaltung hofft auf einen "Lkw-Verdrängungseffekt".

Durch eine "spürbare Fahrzeitverlängerung" würde die Uerdinger Straße so unattraktiv, dass der Schwerlastverkehr wieder auf die A57 ausweichen werde, heißt es. Die Sperrung des Abschnitts würde den Zeitvorteil der Lanker Route von rund zehn Minuten gegenüber der A57 deutlich reduzieren.

Mit dem Pkw dauert der Umweg allerdings nicht einmal zwei Minuten, abhängig von der Verkehrs- und Parksituation im Gewerbegebiet. Als problematisch bewerten Anlieger die Ausweichroute. Ein Beschäftigter im Autozentrum Ostermann an der Robert-Bosch-Straße findet die Straßen schon jetzt für ein Industriegebiet "viel zu schmal". Bei einer zusätzlichen Belastung durch Schwerlastverkehr sei ein "totales Verkehrschaos" sicher.

Diese Einschätzung teilt Teresa Nolte (Nolte Umzüge GmbH): "Das hier ist alles viel zu eng für dicke Lkw - ein Kollaps ist programmiert." Andere Passanten fassen ihren Unmut oder Zweifel in ebenso klare Worte: "Schwachsinn", "unsinnige Verdrängung", "Planung von Schreibtischtätern" waren gestern Morgen keine Einzeläußerung. Eine Fahrzeitverlängerung von etwa zwei Minuten hindere den Lkw-Verkehr nicht an der Nutzung der Uerdinger Straße als schnelle und kostengünstige Alternative zur A57.

Vor einer Entscheidung will die Verwaltung das Gespräch mit den Anliegern suchen. In ihrer Beratungsvorlage für die Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am kommenden Mittwoch kündigt sie an, mit den Anliegern der Loh im Rahmen einer Bürgerversammlung zu sprechen, "da die Auswirkung für die betroffenen Anlieger derzeit nicht abschätzbar ist".

Norbert Kals, Inhaber eines Hotels an der Uerdinger Straße und Mitinitiator des Protestes der Bürgergemeinschaft Meerbusch-Nord (BüMeNo), sieht den Lösungsentwurf der Verwaltung auch nicht nur positiv. Zwar sei es eine kostengünstige und schnell zu realisierende Maßnahme - er befürchte allerdings, dass sich viele Lkw-Fahrer nicht an das Verbot halten würden. Und die Polizei sei nicht in der Lage, dessen Beachtung ausreichend zu kontrollieren.

Als Einzelmaßnahme sei ihm das "zu wenig". In Kombination mit weiteren verkehrsberuhigenden Konzepten könne er sich aber einen positiven Effekt vorstellen. Es sei in den letzten Wochen schon erkennbar gewesen, dass die Baustellen im Bereich der Uerdinger Straße zu einer zeitweisen Verringerung des Lkw-Verkehrs geführt hätten.

“ Beraten wird der Vorschlag der Verwaltung im Bau- und Umweltausschuss am Mittwoch, 3.November, 17Uhr, im Verwaltungsgebäude m Dr.-Franz-Schütz-Platz 1 in Büderich.