Rhein-Kreis versetzt Lanker Lkw-Blitzer
Eine mobile Radaranlage sollte eigentlich Lkw-Fahrer von der Durchfahrt abhalten. Jetzt wird sie schon wieder abgebaut. Das sorgt für Ärger bei den Anwohnern in Meerbusch.
Meerbusch. Jetzt ist der Blitzer schon wieder weg. Mitarbeiter des Rhein-Kreises Neuss haben die mobile Radaranlage in Lank abgeholt. Anschließend wurde ihr Akku aufgeladen. Ab Samstag steht der Blitzer an der L 380 in Korschenbroich und zwar bis kommenden Mittwoch. Dann wird er dort wieder abgeholt, aufgeladen und am 22. März zurück nach Lank gebracht. Voraussichtlich bis zum 5. April soll er in Meerbusch bleiben, wie der Kreis mitteilte. Die Standorte danach stehen noch nicht fest. „Die Semistation wird aber weiterhin mit Schwerpunkt in Lank eingesetzt“, schreibt ein Sprecher des Kreises.
Dieses Hin und Her verärgert die Bürgergemeinschaft Meerbusch Nord. Denn der neue Blitzer war erst Anfang Februar feierlich von Kreis und Stadt aufgestellt worden. „Bezüglich der Einsatzzeit des Blitzers fühle ich mich von den Behörden im Stich gelassen. Eine gute Datengrundlage kann in so einer kurzen Einsatzzeit nicht erhoben werden“, sagt Franz-Josef Jürgens. Eigentlich soll der Blitzer Fahrer von Lkw mit über 7,5 Tonnen davon abhalten, auf dem Hin- oder Rückweg vom Krefelder Hafen über die Uerdinger Straße durch Lank zu fahren, um Kilometer zu sparen.
Für die Lanker bedeuten die täglichen Lkw-Kolonnen schon seit langer Zeit eine Lärmbelästigung, zusätzliche Abgase und Gefahrenmomente für Kinder, denn die Lkw fahren durch den Ort auch an einer Kita vorbei, sagt Jürgens. Lange Diskussionen, auch zwischen Politikern aus Meerbusch und dem Kreis Neuss, sowie viele Beschwerden waren nötig, bis der Blitzer überhaupt aufgestellt wurde. „Ich finde es schade, wenn der Blitzer jetzt demontiert wird. Ich hatte gehofft, dass die Messungen über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden“, sagt der Technische Dezernent Michael Assenmacher. Die Entscheidung treffe jedoch der Kreis, die Stadt habe wenig Einfluss. Die Meerbuscher Verwaltung hat daher jetzt Zähler-Boxen an der Uerdinger Straße und auch im Gewerbegebiet In der Loh aufgestellt, das viele zum Umfahren des Blitzers nutzen. „Wir werden so erkennen, wie es um die Lkw-Frequentierung steht, wenn der Blitzer abgebaut wird.“
Bald will die Stadt so einen Zahlenabgleich mit dem Kreis machen, denn die bisherigen Kreiszahlen zu den Lkw weichen stark von den Zahlen ab, die die Stadt und die Kreispolizei vor einiger Zeit erhoben hatten. Demnach fuhren rund 800 Lkw über 7,5 Tonnen pro Woche durch Lank. Der Blitzer hatte in den ersten zwei Wochen insgesamt nur 27 Lkw-Fahrer geblitzt, in den zwei Wochen danach 82 Fahrer.