Langst-Kierst sucht einen neuen König

Die Sankt Martinus Schützenbruderschaft startet heute mit ihrem Vogelschießen.

Noch einmal hat König Hans-Jakob Brocker sein Königshaus und den Vorstand der St. Martinus-Schützenbruderschaft Langst-Kierst von 1858 zum Silberputzen geladen, damit die vielen kostbaren Plaketten früherer Könige am Wochenende für seinen Nachfolger auch schön blinken.

Auf dem Köneshof der Familie Albrecht wurde dabei auch schon über mögliche Kandidaten spekuliert. Der frisch gebackene Präsident Dirk Humborg stellte schnell fest, dass seine Generation so allmählich reif für den einen oder anderen Königsschuss sei, aber auch die älteren Schützenbrüder liegen in der Gerüchteküche gut im Rennen.

Die dreitägigen Feierlichkeiten zum Vogelschießen beginnen heute mit einem Schützen- und Bürgerabend. Bewusst sollen sich auch die Langst-Kierster angesprochen fühlen, die keine Schützenuniform tragen, sondern einfach einen fröhlichen Abend in der Dorfgemeinschaft begehen wollen. Gerade auch Neubürger sind hier eingeladen, Kontakte zu ihren Nachbarn zu knüpfen. Der Eintritt ist frei.

In diesem Jahr steht der Freitag vor allem im Zeichen des Umbruchs. Alle Meerbuscher Schützenvereine und -bruderschaften haben ihr Kommen zugesagt, um drei herausragenden Langst-Kierster Schützen ihre Aufwartung zu machen. Um 18.45 Uhr marschiert der Festzug von der Feuerwehr zur Martinus-Kapelle, wo die Ehrenabteilung mit dem Ehrenpräsidenten Ludwig Hanebrink, General a.D. Franz-Josef Münker, Oberst a.D. Paul Breuers und Ex-Adjutant Wilfried Hilgers schon wartet. Nach einer kleinen Serenade werden die Herren dann zum Festzelt an der Ilvericher Straße geleitet. Dort werden die Altgedienten noch einmal geehrt und offiziell verabschiedet. Zugleich werden die im Frühjahr gewählten Nachfolger, Präsident Dirk Humborg, General Hans-Jakob Brocker und Oberst Ludger Münker in Amt und Würden gesetzt. Anschließend wird zwanglos gefeiert.

Am Samstag steht ein weiterer Amtswechsel an. Ab 15.45 Uhr werden König und Prinz der Bruderschaft ermittelt. Dabei legen zuerst die Jungschützen bis 24 Jahre auf den Holzvogel an. Wer den Rumpf von der Stange fegt, erringt die Prinzenwürde. Anschließend legen die Schützen auf die Pfänder an. Der Rumpf gehört aber den Kompaniekönigen, die damit um den Wanderpokal der Kompaniekönige, den Holger Amelung und Franz Betzing vor vielen Jahren gestiftet haben, wetteifern. Erst danach folgt der Höhepunkt des Schießens, wenn es um den Königsvogel geht. Den hat übrigens der scheidende Monarch Hans-Jakob Brocker selbst gebaut. Um 18.15 Uhr wollen die Schützen zum neuen Königshaus ziehen. Beim Krönungsball spielt ab 20 Uhr die Band California Blue.

Der Sonntagvormittag steht mit dem Familienfrühschoppen wieder im Zeichen der Dorfgemeinschaft. Zuerst wird mit der Schützenfamilie um 9.15 Uhr der Gottesdienst in der Kapelle gefeiert und ein Kranz in Gedenken an die verstorbenen Schützenbrüder niedergelegt. Um 10.15 Uhr darf sich der neue König auf die erste Parade seiner Schützen vor der Martinus-Kapelle freuen. Ab 11 Uhr geben im Festzelt der Bundesspielmannszug Lank-Latum und das Blasorchester der SWK zünftige Musik zum Besten.