Lank: Umzug - Die Wege werden jetzt aufwändiger
Bürgerbüro zieht von der Gonellastraße in das neue Bürgerhaus in Lank um.
Lank. In 100 Kartons haben die Mitarbeiterinnen des Lanker Bürgerbüros Unterlagen und Ablagen, Stifte, Zettel und Kalender verstaut. Techniker bauten die Computer, Drucker und Kopierer ab, packten das Lesegerät für den neuen Personalausweis und den Fingerabdruck ein.
Nur wenige hundert Meter liegen zwischen dem alten Bürgerbüro an der Gonellastraße und dem neuen Standort im Bürgerhaus an der Wittenberger Straße. Architektonisch sind es Welten.
Vorsichtig um sich schauend, betreten viele Besucher das Foyer des Bürgerhauses, das ans Technische Dezernat angeschlossen wurde. Klare Gebäudestrukturen, große Fenster, ein breiter, gläserner Eingangsbereich - das Haus wirkt offen.
Volkshochschüler suchen ihren Englischkurs in einem der Seminarräume im Obergeschoss, Mütter mit Kindern den Aufzug hoch zur Krabbelgruppe, und in der künftigen Stadtteilbücherei im Erdgeschoss werden gerade weiß-orangefarbene Regale aufgebaut.
Der vordere Bereich soll mit Rückgabegerät, populärer Literatur und Zeitschriften ein Ort sein, an dem man sich gerne aufhält - Kaffee- und Süßigkeitenautomat inklusive.
Über den Damen an der Infotheke im offenen Foyer bilden orangefarbene Leuchtstoffröhren ein Dreieck. Strahlend oder gedimmt ziehen sie Linien.
Die farbintensive Hinterglasmalerei an der Wand, Fenster und Glastüren reflektieren die leuchtenden Röhren und bilden ein raumumfassendes Netz. Paul Schwer hat diese Blickachsen und Wegstrecken konstruiert - Kunst am Bau.
Am Dienstag räumten Claudia Hördt, Jana Schmidt und Andrea Wienen das Büro im Erdgeschoss ein, am Mittwoch erwarteten sie im Bürgerbüro ihre ersten Kunden.
Auch wenn draußen noch die Ausschilderung und eine Sitzgelegenheit fehlen, drinnen ein Aktenschrank, Bilder und Pflanzen das Büro bald atmosphärischer machen sollen: Das Trio fühlt sich an seinem Arbeitsplatz mit weitem Blick in den Innenhof und den Regenwasserversickerungsteich wohl.
Dazu trägt auch bei, dass sie die ersten Personalausweise ausgeben, einen neuen Antrag annehmen und eine Beglaubigung ausstellen können: Nichts ist beim Umzug verloren gegangen, "auch mein Ablagekorb nicht - leider", scherzt Claudia Hördt.
Mit großer Skepsis hätten viele Kunden dem Umzug entgegengesehen, erzählt Hördt. "Sie waren es gewohnt, auf dem Weg zum Einkauf kurz vorbeizukommen."
Für sie sei der Besuch am Ortsrand von Lank nun aufwendiger. Dass das Büro ebenerdig liegt, der stufenlose Eingang, die zahlreichen Parkplätze direkt vor der Tür - das werde jedoch geschätzt.
Michael Marschall, in dessen Zuständigkeitsbereich das Bürgerbüro fällt, muss jetzt einige Wochen pendeln. Der Wahlamtsleiter sitzt wie auch sein Fachbereichsleiter Heiko Bechert und die Bereiche Umwelt und Ordnung weiterhin an der Gonellastraße.
Diese Aufteilung sorgt bei einigen Besuchern des Bürgerhauses zurzeit für Verwirrung: Weil die Kunden in Lank beim Besuch "auf dem Amt" immer durchs Bürgerbüro eingetreten seien, sei ihnen nie bewusst geworden, in welchem Ressort ihre Angelegenheit bearbeitet werde, erläutert Hördt die Irritation.
Bis auch die letzten Abteilungen von Becherts Fachbereich das Erdgeschoss im Bürgerhaus in Beschlag genommen haben, gilt also: Ansprechpartner für Knöllchen, Umwelt- oder Gewerbeangelegenheiten sitzen voraussichtlich bis Anfang Januar weiterhin an der Gonellastraße.