Licht und Schatten — eine Ausstellung in der Apsis

Licht und Schatten — eine Formulierung die vielerlei Assoziationen hervorruft. Wenn aber Gabi Konczak daraus den Titel für ihre Ausstellung in der Apsis der Evangelischen Kirche Osterath entstehen lässt, spricht sie das Momenthafte und vor allem die von ihr geschätzten Gegensätze zwischen Hell und Dunkel an.

Foto: Ulli Dackweiler

„Das passt gut zu den November-Gedenktagen.“

Gabi Konczak, Künstlerin

Als Leiterin des Projekts „Kunst in der Apsis“ begrüßt sie es, mit den Arbeiten der Düsseldorfer Diplom-Designerin und studierten Malerin die Ausstellungsreihe nach einer fünfmonatigen Pause wegen der Fenster-Renovierung rund um die Apsis fortsetzen zu können: „Der Kirchenraum war immer als Zentrum der Ausstellungen gedacht und ich bin froh, nun wieder die vollständige Hängefläche zur Verfügung zu haben. Auch wenn wir in der Zwischenzeit einige Kunstpräsentationen gezeigt haben — jetzt ist der Begriff ‚Kunst in der Apsis‘ wieder zutreffend.“

Gabi Konczak schätzt diesen Ausstellungsraum ebenfalls. Losgelöst von den aktuellen, Licht und Schatten vermittelnden Bildern erklärt sie: „Ich mag die Gegensätze zwischen hell und dunkel. Die Art, wie sie sich darstellen, kommen aus meinem Inneren. Ich spreche mit der Leinwand und lasse mich überraschen.“ In der Apsis selbst allerdings hängt eine Darstellung, deren Entstehung sie nachvollziehen kann. Den Impuls dazu gab eine Holzskulptur, die Maria Magdalena mit dem Salbgefäß in der St. Nikolai-Kirche auf Fehmarn zeigt: „Diese Pose hat mich fasziniert.“ Aber figürlich hat sie das Gesehene nicht umgesetzt, lediglich das Gold des Gefäßes ist erhalten geblieben und ganz viel Dynamik.

Letzteres ist auch in dem Bild „Aufbruch“ rechts der Apsis zu spüren. Der Wechsel zwischen Hell und Dunkel zieht sich durch viele der Arbeiten und ist hier deutlich wahrnehmbar. Aus einer diffusen, Fläche — „ich habe mit dem Pinselstiel zusätzlich Akzente gesetzt“ - strebt das Licht nach oben und mittendrin an Vögel erinnernde Striche, „zarte Kohle-Linien“. „Ich habe versucht, die Balance zu halten“, erklärt die Grafik-Designerin und freischaffende Künstlerin. Ebenfalls in der Apsis ist ein Beispiel ihrer Vorliebe für kalligraphisch anmutende Darstellungen in Zen-Manier zu sehen. Die darin enthaltene persönliche Aussage endet mit einem „trotzdem“. Mehrere Mischtechnik-Arbeiten im kleinen und mittleren Format im angrenzenden Mehrzweckraum des Gemeindezentrums ergänzen in teils winterlich-zarter Farbgebung die künstlerische Aussage, die Gabi Konczak nicht nur zum Thema „Licht und Schatten“ vermitteln möchte.