Loose Creek zu Gast bei Freunden
Mit einem Schützenaufmarsch wurde der Besuch am Sonntag auf dem Marktplatz willkommen geheißen.
Lank. Dass deutsch-amerikanische Beziehungen nicht immer kompliziert sein müssen, bewiesen am Sonntag zahlreiche Besucher des Missourifestes auf dem Lanker Marktplatz. In Zeiten einer schwierigen politischen Situation sei die „Bürgerdiplomatie“ besonders wichtig, sagt der amerikanische Generalkonsul Stephan Hubler. Damit spricht er vielen aus dem Herzen, die sich im Zeichen der Partnerschaft zwischen Loose Creek und Lank-Latum versammelt haben. Durch zwölf Besuche sind die Bindungen herzlich geworden, viele Freundschaften entstanden.
Nach der Messe in St. Stephanus stand am Sonntag der Aufmarsch der Schützen im Mittelpunkt des Geschehens. Brudermeister Jürgen Santen dirigiert seine Mannen gekonnt über den Platz. Zwei Musikkapellen spielen eine Serenade, die in den beiden Nationalhymnen gipfelt. Danach dürfen die Honoratioren die Front abschreiten, ehe die Kompanien vor der Ehrentribüne paradieren. Ein schönes buntes Bild, das besonders bei den 52 amerikanischen Gästen gut ankommt.
In seinem Grußwort erinnert Heimatkreisvorsitzender Franz-Josef Radmacher, der seinerzeit die Partnerschaft auf deutscher Seite initiierte, an den ersten Auswanderer Adolf Scheulen, der 1834 vom heutigen Fronhof ins Ungewisse aufbrach. 1828 sei dieser noch Schützenkönig von Lank gewesen, aber die wirtschaftliche Not habe ihn gezwungen, jenseits des Großen Teichs sein Glück zu versuchen.
Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage lobt die Menschen, die damals diesen mutigen Schritt getan hätten, aber auch diejenigen, die vor 25 Jahren die transatlantische Brücke neu aufgebaut hätten. „Ich freue mich besonders, dass diesmal wieder junge Leute aus Loose Creek mitgekommen sind, um weiter an dieser Brücke zu bauen“, sagt sie.
Auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke ist überzeugt, dass solch eine amerikanisch-deutsche Freundschaft nur wachsen könne, wenn man sich persönlich trifft.
Hubert und Joan Backes, Sprecher der amerikanischen Gäste, überreichen an diesem Vormittag eine Urkunde des Repräsentantenhauses von Missouri, die die gemeinsame Geschichte beschreibt.
Unterschrieben hat das Schriftstück das Mitglied des Repräsentantenhauses, Mike Bernskoetter, dessen Eltern gleichfalls Nachfahren von deutschen Auswanderern sind und sich in der Besuchergruppe befinden.
Mit dem Lied „America the beautiful“, vorgetragen von der Sopranistin Michaela Trautmann, endet der offizielle Teil des Tages.