LVR zeichnet Rosemarie Vogelsang mit Rheinlandtaler aus

Die ehrenamtliche Denkmalpflegerin hat eine Leidenschaft für die Kultur

Foto: Glein

Meerbusch. Sie ist eine kluge, eigenwillige Person. Nicht selten sitzt sie ein wenig grummelig im Kulturausschuss, still und nahezu unbemerkt, bis sie das Wort ergreift — um wortgewaltig und begeistert von einer neuen Entdeckung zu schwärmen oder den Ausschussmitgliedern bissig vorzuhalten, worum sie sich nicht oder beileibe nicht genug gekümmert hätten. Sie darf das: Rosemarie Vogelsang ist Meerbuschs ehrenamtliche Denkmalpflegerin. Montagnachmittag wurde sie vom stellvertretenden Vorsitzenden des Landschaftsausschusses, Lars Oliver Effertz, in der Teloy-Mühle mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet.

Foto: Everts, Angela (ae)

Gewürdigt werden damit Persönlichkeiten, die sich ehrenamtlich in besonderer Weise für das Rheinland, die Menschen dort, ihre Kultur und Geschichte einsetzen.

Das tut Rosemarie Vogelsang zweifellos und weit über Meerbuschs Stadtgrenzen hinaus. Die promovierte Dame, die in den 50er Jahren Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte studierte und bis 1992 als Lehrerin in Duisburg arbeitete, hat ihre Leidenschaft für die Denkmalpflege und den Landschaftsschutz nach ihrer Pensionierung zu ihrer Berufung gemacht.

Mit Herzblut und Beharrlichkeit, unvergleichlichem Einsatz und fachlicher Überzeugungskraft setzte sie sich ein, betont Effertz in seiner Laudatio. Im Vorstand des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz ist sie ebenso aktiv wie im Förderverein Haus Meer. Die Geschichte und Zukunft dieses mittlerweile denkmalgeschützten Areals, den Resten des Klosters und Schlosses sowie des von Joseph Clemens Weyhe entworfenen Parks im Herzen Meerbuschs liegen der Lankerin am Herzen.

Zwei umfangreiche, wissenschaftliche Publikationen hat sie ihm gewidmet: „Haus Meer in Meerbusch — Dokumentation und Analyse“ und „Joseph Clemens Weyhe — Ein rheinischer Gartenkünstler“. Jede Gelegenheit nutzt Vogelsang, um für den rücksichtsvollen Umgang mit dem Denkmal und seine Rettung zu werben. Rosemarie Vogelsang sei kein Mensch, der sein Wissen für sich behalte, sagt Lars Oliver Effertz. Folge dieses Engagements ist auch, dass die überregionale, nationale Bedeutung von Haus Meer in Fachkreisen mittlerweile anerkannt ist.