Marion Keller stellt ihre Werke im Alten Küsterhaus aus
Die Künstlerin zeigt in Büderich Aquarelle und Federzeichnungen.
Das Wesentliche zu erfassen war schon immer ein Anspruch, den Marion Keller an die Aussagekraft ihrer Bilder stellt. Um die Stimmung zwischen Künstler und Motiv wieder zu geben, „ohne sich zu sehr in Details zu verlieren“, bevorzugt sie die Aquarelltechnik, die „Königsklasse“ der Malerei.
Seit einiger Zeit aber zeichnet die Künstlerin auch, nimmt Rohrfeder und Tusche zur Hand, um in Form von arbeitsintensiven, an Druckgrafiken erinnernden Federzeichnungen den Extrakt herauszuarbeiten. Ein Querschnitt ihrer neuen Arbeiten ist jetzt im Alten Küsterhaus zu sehen. Einige der Motive wurden unter freiem Himmel, auf die Leinwand gebracht. „Aber viele entstehen im Atelier“, erzählt Marion Keller.
Sie lebt und arbeitet in Ratingen und Salzburg, bildet sich stetig in Seminaren und Intensivkursen in Köln, Salzburg, Venedig, Bregenz, Bruneck oder Regensburg weiter. Von Heribert Mader, einem österreichischen Aquarellisten der Gegenwart, sagt sie: „Er ist ein strenger Lehrer, fordert seine Schüler und stellt gewaltige Aufgaben.“ Aber auch die Anforderungen, die Marion Keller an sich selbst stellt, sind hoch. Sie pflegt einen ausgeprägten persönlichen Stil und bringt so ihre Freude am Kunstschaffen intensiv zum Ausdruck.
Ihre Bilder sprechen eine eigene Sprache. Sie sind mit Leben erfüllt, haben einen ausgeprägten Charakter und beschränken sich dennoch auf entscheidende Details. In ihrem Atelier arbeitet die Künstlerin „gern im Chaos“ nach Fotovorlagen das auf Reisen in europäische Länder Wahrgenommene auf. Einige ihrer Arbeiten hängen in den Palliativ-Räumen des Johanniter-Stifts Büderich und im Seniorenzentrum Hildegundis von Meer in Osterath. „Diese Aquarelle berühren und passen sich atmosphärisch an. Ich bin sehr froh, sie in diesen Räume zeigen zu dürfen“, sagt Marion Keller.
Auch an anderen Orten lenken ihre zartfarbenen oder in üppigen Tönen gehaltenen Blumenmotive ebenso die Blicke auf sich, wie die leicht abstrahierten Ansichten aus Venedig, Salzburg, Hamburg oder Paris. Dabei gelingt es der Künstlerin, bis ins kleinste Detail zu gehen und nicht den pompösen Canale Grande darzustellen, sondern eine auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Häuserecke, die Ansicht von oben auf die Weltstadt Paris mit dem Eiffelturm oder den Gemüsehändler unter einem hellen Sonnenschirm mitten in der Salzburger Altstadt. Reduziert auf den eigentlichen Extrakt zeigen sich auch die Stillleben. „Es ist eine Herausforderung, die ursprüngliche Vielfalt auf das Wesentliche zu beschränken“, fasst Marion Keller zusammen. Aber das Erlernen des Zeichnens mit Feder und Tusche monochrom oder leicht farbig wird nicht die letzte Herausforderung sein, die sie annimmt: „Es macht mir Freude, neue Techniken zu erarbeiten.“