Schulen in Meerbusch 2400 Tablets für Unterricht auf Distanz

Meerbusch. · Noch im Januar sollen 2400 Tablets für weiterführende Schulen ausgeliefert werden.

Bis Ende Januar ist für die Schüler digitales Lernen angesagt. Auch die Grundschüler sollen schuleigene iPads bekommen.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Ab der kommenden Woche starten die Meerbuscher Schulen mit Distanzunterricht. „Wir sind sehr froh, dass alle Lehrer noch vor Weihnachten mit iPads ausgestattet wurden“, sagt Gesamtschulleiter Klaus Heesen. Auch Schüler in den Abschlussklassen, die noch ein digitale Gerät benötigten, könnten eines aus dem Schulbestand erhalten. Außerdem haben Schüler während des Lockdowns die Möglichkeit, einen Arbeitsplatz in der Schule zu nutzen. Kritisch sieht Heesen das Thema Videokonferenzen: Für eine zuverlässige und sichere Standardlösung sieht er das Ministerium in der Pflicht. Bei der empfohlenen Lernplattform verfüge das Videoangebot „Big Blue Button“ nicht über genügend Bandbreite, entsprechend schlecht ist die Bild- und Tonqualität. Bislang behelfe man sich mit Zoom, das aber datenschutzrechtlich nicht den Anforderungen genüge.

In der Martinus-Grundschule waren bis gestern von 335 Kindern 15 für eine Betreuung angemeldet worden, wie Schulleiterin Anne Weddeling-Wolf berichtet. „Wir sind technisch gut ausgestattet“, sagt auch Anne Weddeling-Wolf. Etwa 90 Prozent der Martinus-Schüler hätten Zugang zu einem digitalen Gerät. Die Eltern wurden mit Zugangsdaten versorgt. Wer nicht die Möglichkeit hat, die nötigen Materialien auszudrucken, kann diese Anfang der Woche abholen, sie stehen dort in Kisten bereit.

Geplant ist, dass die Martinus-Schüler dreimal die Woche an einer Videokonferenz teilnehmen. Das tägliche Aufgabenpensum, das die Schüler nach Erledigung an die Lehrer schicken sollen, variiert nach Jahrgangsstufe. In den Betreuungsgruppen unterstützen Lehrer und pädagogische Mitarbeiter die Schüler beim Distanzlernen.

Für die Grundschüler werden 1500 iPads angeschafft

Um den Kontakt zu den Kindern zu halten, wollten die Kollegen Angebote machen, wie kleine Sprachnachrichten, kurze Videos oder einige auch Sprechstunden, so die Schulleiterin.

Der Umgang mit dem Lernportal Padlet sei bereits vor den Ferien eingeübt worden. „Ich bin sehr gespannt, ob das digitale Lernen klappt, oder die Netze wieder zusammenbrechen, wenn alle darauf zugreifen“, sagt Weddeling-Wolf.

Die Stadt hatte angekündigt, dass bis Jahresende alle Schulen mit WLAN versorgt sein sollen. Frank Maatz, Erster Beigeordneter der Stadt, teilte nun mit, dass die Arbeiten dazu an der Nikolaus Schule und der Eichendorff-Schule in Osterath noch nicht abgeschlossen werden konnten. Zwar sei die Netzanbindung da. Wegen coronabedingten Personalausfällen beim Dienstleister verzögere sich die Fertigstellung aber.

Laut Maatz sind die Meerbuscher Lehrer mit 460 iPads versorgt worden. Die Geräte wurden konfiguriert, so dass sie komplett einsatzfähig sind. Gleiches gilt für 275 weitere iPads, die an bedürftige Schüler in Meerbusch ausgeliefert wurden sowie 2080 iPads für Schüler der weiterführenden Schulen.

Mit einer weiteren Teillieferung von 2400 digitalen Geräten für die weiterführenden Schulen rechnet Maatz noch im Januar. Wenn im ersten Quartal der Haushalt für 2021 verabschiedet wird, steht die nächste Bestellung an: Für die Grundschüler werden 1500 iPads angeschafft. Damit habe die Stadt Meerbusch dann jeden Lehrer und jeden Schüler versorgt. Das sei keineswegs in allen Städten so erfolgt, betont Maatz.

Bis die nötigen technischen und pädagogischen Kompetenzen für das Distanzlernen erworben sind, würde es sicher noch eine Weile dauern, betont Maatz. „Wir gewöhnen uns an neue Zeiten und müssen ein gewisses Maß an Geduld ­mitbringen.“