Verkehr Ein Kreisverkehr soll her
Bösinghoven. · Die Einmündung der Bösinghovener Straße zur L386 ist ein Unfallschwerpunkt. Innerhalb von zwei Jahren gab es dort sechs Unfälle mit Verletzten. Der Bürgerverein wirbt für einen Kreisverkehr. Dafür will die Stadt nun bei Straßen NRW werben.
Kein Zweifel: Die Einmündung Bösinghovener Straße/ An der Autobahn ist gefährlich. Erst im Februar hatte es mit Straßen NRW, der Kreispolizei und Verantwortlichen der Stadt deswegen einen Ortstermin gegeben: Sechs Unfälle haben sich dort in Zeit von 2017 bis 2019 bereits ereignet, einige davon mit tödlichem Ausgang. Entweder weil Abbieger kreuzende Radfahrer, die Vorfahrt haben, übersehen hatten oder den entgegenkommenden Autoverkehr.
Im Bauausschuss trug nun Peter Kuske, zweiter Vorsitzender des Bürgervereins Ossum-Bösinghoven, die Lage vor. Wie viele Ortsansässige erlebt er immer wieder, dass es an der Stelle oft zu gefährlichen Situationen kommt. Zwar gebe es dort ein Stopp-Schild, doch das werde missachtet. Er selbst habe dort schon ein entgegenkommendes Auto nicht gesehen. „Nur mit einem Kreisverkehr bekommt man dort mehr Übersicht“, ist seine Überzeugung. Außerdem schlägt der Verein eine Linksabbiegespur mit Mittelinsel vor.
Allerdings hat die Stadt für solch einen Eingriff keine direkte Handhabe. Denn beide Maßnahmen fallen in den Bereich des Landesbetriebs Straßen NRW, der dies umsetzen müsste. Der Verein bittet daher die Stadt, bei der Behörde darauf hinzuwirken, dass der Unfallschwerpunkt durch einen Kreisverkehr entschärft würde.
Nach dem Ortstermin von Feburar war nicht nur das Stopp-Schild aufgestellt worden, zusätzlich wurde ein Piktogramm mit dem Stopp-Schild-Symbol auf der Bösinghovener Straße aufgebracht. Außerdem wurde die Markierung für den Radweg parallel zur Straße An der Autobahn in auffällig roter Farbe mit Rad-Piktogrammen markiert. Beschlossen wurde auch, dass auf der Landesstraße Vorwegweiser mit Richtungsangaben zu Ortsteilen undStädten aufzustellen, um die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer auf die Einmündung zu erhöhen. Diese wurden bislang aber noch nicht aufgestellt. Daran wird die Verwaltung Straßen NRW noch einmal erinnern.
Übernahme von Straßenbaulast zu teuer für Kommune
Volle Unterstützung erhielten die Bösinghovener von den Mitgliedern des Bauausschusses: Hans-Werner Schönauer (CDU) erklärte, er sei mehrmals täglich in Bösinghoven mit dem Fahrrad unterwegs und habe bisher Glück gehabt, andere seien schon umgefahren worden. „Die Straße verleitet zum Rasen. Zum Ausweichen ist kein Platz."
Eine Nachfrage von Heidemarie Niegeloh (SPD), ob es möglich sei, dass die Stadt die Straßenbaulast für dieses Teilstück übernehmen könne, wurde von der Verwaltung verneint. Möglich sei nur eine komplette Übernahme des Straßennetzes. Für eine Kommune sei dies aber eine zu hohe finanzielle Belastung.
Die Idee des Bürgervereins für einen Kreisverkehr an dieser Stelle stieß auf allgemeinen Rückhalt. Das könne sie sich gut vorstellen, pflichtete Barbara Neukirchen (Grüne) bei. „Das wäre aus unserer Sicht sehr sehr sinnvoll. Darüber haben wir schon vor 15 Jahren gesprochen“, erinnerte Thomas Gabernig (FDP). Er wies darauf hin, dass im gesamten Kreis überall Kreisverkehre gebaut würden, in anderen Städten seien diese auf Landesstraßen häufig anzutreffen. In Meerbusch gebe es bislang nur einen an der Fähre. Die Beschlussvorlage wurde einstimmig angenommen.