Zirkusprojekt in Meerbusch Manege frei für die Nikolaus-Schule

Meerbusch · Bei einem Zirkusprojekt präsentierten sich alle Kinder der Grundschule als Akrobaten, Feuerschlucker, Clowns und Zauberer. Fast 300 Schüler waren beteiligt, die Lehrer fungierten als Trainer der Zirkusshow.

Alle 293 Kinder der Osterather Schule hatten beim Zirkusprojekt eine Rolle. Für die Vorstellungen wurden über 1000 Karten verkauft.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

„Hereinspaziert, meine Damen und Herren! Herzlich willkommen im Circus ZappZarap!“ Ein ganz besonderes Projekt brachte Eltern, Großeltern und Kinder in das bunt beleuchtete Zirkuszelt am Wienenweg in Osterath. Denn nicht professionelle Artisten wollten ihr Publikum erfreuen, sondern die Kinder der städtischen Nikolaus-Schule.

Schon eine halbe Stunde vor Beginn der Premiere bildete sich eine Schlange vor dem Zirkuszelt. 1200 Karten waren vergeben worden, die sich auf vier Vorstellungen verteilten. Nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern waren vor dem großen Auftritt aufgeregt. Denn bis zu Beginn der Vorstellung hielten die Schüler dicht, welche Rolle sie an diesem Nachmittag spielen sollten.

„Heute können die Kinder einmal beweisen, welche verborgenen Talente in ihnen stecken, die sie teilweise bisher nicht zeigen konnten“, freute sich Schulleiter Markus Niemann. Er war besonders darüber froh, dass nicht wieder wie vor vier Jahren eine Pandemie dem Zirkusprojekt dazwischen kam. „Damals hatten wir die komplette Projektwoche absolviert und standen kurz vor den Aufführungen, als diese kurzfristig abgesagt werden mussten“, bedauerte er. Doch am Freitag stand der Show nichts mehr im Wege, die von zwei Mitarbeitern des ZappZarap zusammen mit den Lehrern der Schule in vier Tagen vorbereitet worden war. Dazu waren die Lehrer selbst bei einem Projekttag in die Artistenrollen geschlüpft, um zu lernen, was sie den Kindern beibringen sollten. Bei einer Vorführung am ersten Tag der Projektwoche zeigten sie, wie die Zirkusshow aussehen solle. „Manche waren aufgeregter als die Kinder, weil sie sich nicht blamieren wollten“, erzählte Niemann schmunzelnd.

Mit einem Tusch und lauter Zirkusmusik ging es dann bei der Premiere los. Zwei Zirkusdirektorinnen in silbernen Jacketts begrüßten das Publikum und brachten es erfolgreich zum lachen, indem sie beispielsweise das Wort Manege mit Mayonnaise verwechselten.

Danach kam ein tolles Programm auf die Besucher zu. Da war die Artistengruppe, die Hebefiguren bis zur Pyramide zeigte. Wagemutige Jungs und Mädchen stellten sich auf ein Nagelbrett und zeigten auch keinen Schmerz, als sie auf einem Sack mit Glasscherben balancierten. Orientalische Klänge unterstrichen diesen mutigen Auftritt. Anmutige Seilspringerinnen zeigten ebenso ihr Können wie Akrobaten, die auf vier blauen Leitern turnten. Nach jeder Vorführung gab es brausenden Applaus. In den kurzen Pausen hatten die Clowns das Sagen. Wo war eigentlich ihr Platz für die eingeübte Katzenmusik? Rechts, links oder hinter der Manege? Die wilde Schar verbreitete auf jeden Fall viel gute Laune.

Spannend wurde es, als die Zauberer ihre Tricks zeigten. Wie kommt es, dass die bunten Tücher plötzlich zusammenhängen? Oder die Kinder in der Kiste nicht verletzt werden, als diese mit Schwertern durchbohrt wird? Toll waren auch die Kunststücke auf zwei großen Bällen, die die Kinder bravourös meisterten. Mit fluoreszierenden Bändern zauberten andere wunderschöne Motive in die Luft. Den Höhepunkt gab es natürlich zum Abschluss. Da präsentierten sich einige Kinder als Feuerschlucker. Furchtlos ließen sie ihre Feuerstäbe über den Arm, die Finger und sogar an der Zunge vorbeistreifen. Während hierbei besonders Jungs zum Zuge kamen, turnten vornehmlich Mädchen am Trapez. Hoch in der Luft bildeten sie elegante Figuren. Einfach schön, was sich die Kinder zutrauten. Begeisterter Applaus war ihr Lohn.

„Alle 293 Kinder unserer Schule haben mitgemacht,“ freute sich Niemann. Ausdauer, Konzentration, Selbstvertrauen und Teamfähigkeit seien dabei geschult worden. Diese Aktion habe die Schulgemeinschaft zusammengeschweißt, denn auch viele Eltern und der Förderverein hätten tatkräftig mitgeholfen.