Genießen in Meerbusch „Viele fragen auch nach Rezeptvorschlägen“

Büderich · Serie: Auf ein Getränk mit Filippo Gazzo

Filippo Gazzo genießt den Espresso in seinem Feinkostladen.

Filippo Gazzo genießt den Espresso in seinem Feinkostladen.

Foto: male

Der Duft von heiß gebrühtem Kaffee und frischem Brot steigt in die Nase, wenn der Kunde den kleinen Laden an der Oststraße Ecke Grünstraße in Büderich betritt. Seit zweieinhalb Jahren ist der italienische Feinkostladen Centro Gusti hier vertreten und versorgt die Nachbarschaft mit italienischen Köstlichkeiten. Inhaber Filippo Gazzo (43) freut sich, dass das Angebot so gut angenommen wird.

Herr Gazzo Was möchten Sie trinken, wir laden Sie gerne ein.

Filippo Gazzo: Ich bin Italiener, ich trinke natürlich einen Espresso.

Bei Ihnen im Laden riecht es richtig nach Urlaub.

Gazzo: Das freut mich zu hören. So soll es auch sein. Wir haben viele frische italienische Produkte im Angebot. Dazu gehören auch täglich frisches Brot und gefüllte Hörnchen von einem italienischen Bäcker und natürlich läuft unsere Kaffeemaschine den ganzen Tag. Dazu kommen Nudeln, Aufschnitt, Mozzarella, frische Trüffeln und Weine. Der Kaffee kann auch in To-go-Becher im Laden oder an dem kleinen Tischchen vor der Tür genossen werden.

Das klingt nach einem köstlichen italienischen Abendessen. Kennen sich Ihre Kunden mit der Zubereitung aus?

Gazzo: Einige ja, aber viele kommen auch mit Fragen zu Rezeptvorschlägen. Ich berate sehr gerne und kann Tipps geben, da ich aus der Gastronomie komme und im Einzelhandel gelernt habe. Wir führen natürlich auch italienische Rezeptbücher.

Was haben Sie in der Gastronomie gemacht?

Gazzo: Ich habe in erster Linie Trüffel an die Gastronomen verkauft. Und das leidenschaftlich gerne. Aber Corona hat mir einen Strich durch meine Arbeit gemacht – von heute auf morgen ging nichts mehr. Die Gastronomen mussten schließen und konnte meine Trüffel nicht mehr an die Kunden bringen. Während des zweiten Lockdowns kam mein Schulfreund Gianni Polo auf die Idee, einen Feinkostladen zu eröffnen, und wollte mich mit ins Boot holen. Ich habe nicht lange gezögert und auch nichts bereut.

Wenn Sie nicht in Ihrem Laden sind, was machen Sie privat?

Gazzo: Familie ist für mich alles. Ich habe zwei Töchter im Alter von acht und fünf Jahren. Wenn wir montags den Laden geschlossen haben, bringe ich sie zur Schule und in den Kindergarten. Erst danach stöbere ich im Großhandel nach neuen Produkten und hole meine Töchter wieder ab. Der Nachmittag gehört uns. Gerne verbringen wir unsere Zeit mit der Familie im Wildpark.

Und abends kochen Sie bestimmt?

Gazzo: Nein, zu Hause in Düsseldorf kocht meine Frau, da darf ich nicht an den Herd.

Das hört sich nach harmonischem Familienleben an. War das in Ihrer Kindheit mit Ihren Eltern genauso?

Gazzo: Ja und Nein. Ich wurde in Gerresheim geboren und meine Eltern waren gerade erst nach Deutschland gekommen und arbeiteten beide bei Zamek. Sie brauchten beide ihre Jobs und gaben mich als Baby zu den Großeltern nach Sizilien. Dort habe ich bis zum Eintritt in den Kindergarten gelebt. Ich erinnere mich an die Zeit aber nur noch, dass ich mit meinem Großvater immer auf Deutsch zählen musste. In Gerresheim lebten damals viele italienische Kinder, so dass wir nach der Grundschule täglich von unserem Italienisch-Lehrer abgeholt wurden, und zum Unterricht gebracht wurden. Meine Töchter haben heute nur noch einmal Italienisch-Unterricht in der Woche.

Unterstützt Sie Ihr Partner Gianni Polo bei ihrer täglichen Arbeit?

Gazzo: Nein, er ist in der Elektrobranche tätig. Aber wir besprechen natürlich alles, planen unsere monatlichen Weinverkostungen und haben auch schon neue Projekte im Kopf.

Wen schlagen Sie als nächsten Interviewpartner für uns vor?

Gazzo: Ich schlage David Falda von der Fahrrad-Ecke vor. Er kommt mittags immer auf einen Kaffee zu mir und ist ein echt netter Kerl.

Er hat die Fahrrad-Werkstatt hier auf der Oststraße und ein Fahrrad-Geschäft in Osterath.