Wiesenfest in Ilverich Krümpelmarkt wie vor 50 Jahren

Meerbusch · Mit einem Trödel und Wiesenfest hat der Bürgerverein Ilverich am Wochenende eine alte Veranstaltung aufgegriffen. Trotz des guten Wetters kamen weniger Besucher als erhofft auf die Dorfwiese der Rheingemeinde.

Der erste Krümpelmarkt fand in Ilverich vor 50 Jahren statt. Der Bürgerverein will das Nachbarschafts-Gefühl wieder aufleben lassen.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Der Ilvericher Bürgerverein lud am Sonntag zum „Krümpelmarkt“, einem Trödel und Wiesenfest. Damit sollte eine alte Tradition wiederbelebt werden. Schon in den 1970er Jahren war der Krümpelmarkt ein Anziehungspunkt besonderer Art. Er wurde von der Galeristin Angela Paul, die mit ihrem Mann in der Alten Schule eine bekannte Kunsthandlung betrieb, organisiert und entwickelte sich zum ersten großen Trödelmarkt der Region mit Künstlern, Artisten und Musikern. Auf der Wiese rund um die Schule herrschte ein reges und buntes Treiben. „Der Name Krümpelmarkt wurde von der Galeristin gewählt, weil sie eine geborene Krümpelmann war“, berichtete Carola D’Ham, Vorsitzende des Bürgervereins. Assoziationen zum Begriff Krempel waren aber auch nicht ganz zufällig.

Der aktuelle Krümpelmarkt hatte allerdings nicht so viel Zulauf. Trotz des schönen Wetters bummelten weniger Besucher als erhofft über die Wiese im Dorfzentrum. Neben einem vielfältigen Kuchenbuffet, dass die Bürger von Ilverich auf die Beine gestellt hatten, gab es Getränke und Würstchen. Britta Meyer hatte sich dort mit drei Wanderfreundinnen getroffen. „Es ist schön hier. Der Platz eignet sich sehr gut für solch eine Veranstaltung“, meinte Meyer. Die Wiese war mit bunten Flohmarktständen belegt, wobei Kinder auf Decken ihre ausrangierten Spielsachen kostenlos anbieten durften. Viele Anbieter waren aus Ilverich und den umliegenden Dörfern gekommen. Sie machten den Flohmarktverkauf nur hobbymäßig mit Dingen, die sie im Keller oder in Schränken aussortiert hatten. Wie Stella Bittner, die mit ihrer Schwester im Fundus des Vaters etliche Schätzchen entdeckt hatte. Drei Telefone mit Wählscheibe lagen auf ihrem Tisch sowie altes Besteck und Teller.

Auch Julia und Daniel Wittler leben in Ilverich. Sie wohnen direkt gegenüber und hatten nur einen Handkarren dabei, um die Sachen von Sohn Henri zu transportieren. Der Sechsjährige hatte Spielzeug und Kinderbücher auf seiner Decke ausgebreitet und wartete auf Kundschaft. „Sobald er etwas eingenommen hat, guckt er, was ihm an den anderen Ständen gefällt“, sagten seine Eltern lächelnd. Wie die Ritterburg von Playmobil, die Henri ergattert hatte.

Drei Mädchen boten eine bunte Auswahl Filli-Pferdchen an

Bei Cilia, Henriette und Leni gab es eine riesige Auswahl an bunten Filli-Pferdchen, die bei Mädchen sehr beliebt sind. Außerdem hatten sie Puzzle, Bücher und Spiele ausgelegt. Ihre Eltern ließen es sich im Hintergrund mit einem Glas Weißwein gut gehen.

Es herrschte eine familiäre Atmosphäre. Auch Anja Reiners aus Büderich kam mit den Besuchern schnell ins Gespräch, die die gepflegten Kindermöbel wie ein lila gestrichener Tisch mit passenden Stühlen und eine Kinderküche bewunderten. Bei ihr war alles auf Mädchen eingestellt. Kleidchen, bunte T-Shirts und gut erhaltene Schuhe waren nach Größen sortiert.

Es gab aber auch Kurioses wie Badezimmerregeln auf einem Holzbrett, schneebedeckte Häuschen, einen rosaroter Jumpsuit mit Bommeln oder einen gehäkelten Dekokranz mit Tintenfisch und Schildkröte.