Meerbusch gilt künftig als „fahrradfreundlich“
Eine Kommission sprach sich dafür aus, die Stadt in Arbeitsgemeinschaft aufzunehmen.
Meerbusch kann in die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS) aufgenommen werden. Das ist das Ergebnis des Besuchs einer Kommission aus Vertretern von Landesbehörden und AGFS, die mit Vertretern Meerbuschs mit dem Fahrrad durch die Stadt im Grünen fuhr, um sich ein eigenes Bild davon zu machen, welchen Stellenwert Radfahrer und Fußgänger in Meerbusch haben. „Wir empfehlen dem Minister einhellig, Meerbusch in die AGFS aufzunehmen“, unterstrich der Vorsitzende der Kommission, der Landtagsabgeordneter Dieter Hilser (SPD). Das Ergebnis sei mit 14:8 Punkten gut, aber noch ausbaufähig.
Mitglieder in der AGFS können an Förderprogrammen teilnehmen und vom Erfahrungsaustausch unter einander profitieren. Der Rhein-Kreis Neuss gehört bereits zur Arbeitsgemeinschaft, ebenso die Stadt Krefeld.
Bei der von Klimaschutzmanagerin Johanna Neumann organisierten „Tour de Meerbusch“ sah die Kommission sowohl Vorzeigeprojekte wie die Verkehrsführung im Neubaugebiet Ostara, gut ausgebaute Bus- und Stadtbahnhaltestellen sowie den Rheindeich, aber auch problematische Stellen wie die Necklenbroicher und die Dorfstraße. „Sicherheit vor Leichtigkeit“, das müsse das Motto bei der Verkehrsführung auf der Dorfstraße sein, regte Kommissionsmitglied Wolfram Mischer an. Wenn es keinen Platz für Radwege gebe, müsse man Tempo 30 offensiv angehen.
Das positive Ergebnis der Kommission erläuterte am Ende Peter London vom Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr. Er hob hervor, dass Meerbusch schon frühzeitig ein positives Bewusstsein für Klimaschutz und Radverkehr entwickelt habe, dass die Stadt mit dem neuen Deichweg, der Fähre und dem selbst finanzierten Radweg auf der Flughafenbrücke im Freizeitbereich sehr gut aufgestellt sei. Auch die Freigabe von Einbahnstraßen und Fußgängerzonen für Radler lobte die Kommission.
Die Experten fanden auch kritische Worte. „Wir sind nicht grundsätzlich gegen Zwei-Richtungs-Radwege, aber sie müssen richtlinien-konform ausgebaut sein“, sagte London. Dazu gehöre, dass sie breit genug und Querungshilfen vorhanden seien. Er bemängelte auch, dass an Baustellen zu wenig Platz für Radfahrer sei.