Meerbusch Flut von Papiermüll in der Stadt
Büderich. · Die Stadt hatte an die Bürger appelliert, mit der Entsorgung von Verpackungsmüll zu warten. An einigen Standorten klappte es.
Verpackungen, Kartons, Pizzaschachteln, alte Zeitungen: Ein unansehnlicher Berg von Papiermüll hat sich in den vergangenen Tagen rund um die Müllcontainer am Büdericher Dr.-Franz-Schütz-Platz angesammelt. Wer kommt, um etwa Flaschen wegzuwerfen, schüttelt über die Vermüllung den Kopf. Wer mit Papierabfällen kommt, steht vor einem Problem: Entweder den eigenen Müll auf den störenden Haufen legen, oder zu einem anderen Container fahren, in der Hoffnung, dass dieser noch nicht überfüllt ist.
Bereits vor den Weihnachtstagen hatte die Stadt Meerbusch an mehreren Stellen mit einer wahren Flut von Papiermüll zu kämpfen. Der Grund: In der Corona-Pandemie blüht der Versandhandel sowie die Essenslieferung, folglich steigt auch die Menge an Papiermüll, die jeder einzelne Bürger produziert. Wenn dann vor Weihnachten noch Geschenke bestellt werden – inklusive entsprechender Versandkartons – dann stößt die Kapazität der Müllbehälter an mehreren Stellen an ihre Grenzen. Anwohner klagten in den Tagen vor Heiligabend über überquellende Container, die Stadt Meerbusch rief ihre Bürger dazu auf, den anfallenden Abfall sachgerecht und möglichst nicht direkt an den Feiertagen zu entsorgen. Aus dem Rathaus heißt es, dass es in Meerbusch genügend Möglichkeiten gebe, Abfall ordnungsgemäß zu entsorgen. Neben den öffentlichen Containern und den Papiertonnen in einigen Häusern steht auch der Wertstoffhof in Strümp vor allem für größere Mengen an Müll kostenlos zur Verfügung.
Wilde Müllkippen – die Stadt hatte in den vergangenen Monaten nicht nur mit Papier, sondern beispielsweise auch mit illegal entsorgtem Sperrmüll zu kämpfen – seien nicht nur eine optische Störung im Straßenbild. Liegt Abfall frei herum, zieht er schnell Ungeziefer wie Ratten an, außerdem entstehen durch die Entsorgung höhere Kosten für die Stadt, die letztlich auf alle Meerbuscher umgelegt werden müssen.
Nach den Feiertagen wurden die Container geleert, und an vielen Standorten, etwa an der Post- und der Oststraße, hat sich die Situation verbessert. Die in den Boden eingelassenen Container am zentral gelegenen Dr.-Franz-Schütz-Platz gleichen jedoch weiterhin einer Müllhalde. „Das macht Meerbusch wirklich sehenswert“, kommentiert eine Passantin lakonisch.
Eine Frau, die gerade leere Flaschen im direkt angrenzenden Container entsorgt, bleibt stehen und betrachtet die Vermüllung. Sie ist Anwohnerin und inzwischen genervt davon, dass immer wieder überquellende Abfallbehälter das Stadtbild verschandeln. „Ich würde mir eine Videoüberwachung wünschen“, regt sie an. Schließlich stehen die Container direkt am Rande des Parkplatzes. Vor allem, wer größere Mengen an Papiermüll zu entsorgen habe, komme häufig mit dem Auto. „Dann hätte man das Kennzeichen und wüsste genau, wer sich nicht an die Regeln hält. Das würde bestimmt abschrecken“, ergänzt die Meerbuscherin.
Die städtischen Entsorgungsdienste sind die Müllcontainer vor und nach den Feiertagen verstärkt angefahren.