Feste in Meerbusch Beim Kirschblütenfest wird mit Sake angestoßen
BÜDERICH · Das dritte Meerbuscher Kirschblütenfest lockte am Sonntag mit Musik, Essen und Traditionen aus Japan viele Menschen auf die Hallenbadwiese. Zu den Gästen zählte auch die japanische Generalkonsulin Setsuko Kawahara.
Das dritte Meerbuscher Kirschblütenfest stand ganz im Zeichen der japanischen Kultur und der Traditionen aus dem Land der aufgehenden Sonne. Die Besucher, darunter viele japanische Familien, erfreuten sich nicht nur an den Blüten der japanischen Kirschbäume entlang der Büdericher Allee, die gerade in voller Blüte standen, sondern auch an der Musik, den asiatischen Spezialitäten wie Sushi, gebratenen Nudeln und Yakitori-Spießen und an Beispielen japanischer Kultur, die so ganz anders ist als in Europa. So wird in Japan traditionell nicht ein Bierfass, sondern ein hölzernes Sakefass angestochen, wenn man etwas feiern will. Beim Kirschblütenfest mussten Bürgermeister Christian Bommers und sein Vorgänger Dieter Spindler ran, um das alkoholische Getränk aus poliertem Reis aus dem Fass zu bekommen und zu kosten, ehe es am Stand des Freundeskreises Shijonawate - Meerbusch ausgeschenkt wurde.
„Ich freue mich, dass wir heute etwas von der japanischen Lebensart kennenlernen können“, sagte Bommers zur Begrüßung der Gäste. Die Partnerstadt Shijonawate in der Präfektur Osaka liege zwar elf Flugstunden von Meerbusch entfernt, aber es habe sich eine Partnerschaft der Herzen und der Herzlichkeit entwickelt. Eine Grußbotschaft des dortigen Bürgermeisters unterstreiche dies. Als Gäste begrüßte Bommers die japanische Generalkonsulin Setsuko Kawahara, den Präsidenten der deutsch-japanischen Gesellschaft Niederrhein, Günther Hoezetzky, und die Vize-Präsidentin Yasuo Inadome sowie die Vorsitzende des Komitees der Partnerschaft Shijonawate - Meerbusch, Yuri Tagaki. Auch die Alt-Bürgermeister Angelika-Mielke-Westerlage und Dieter Spindler waren gekommen. Diese hätten für ihre Verdienste um die Partnerschaft inzwischen den hohen kaiserlichen Orden der aufgehenden Sonne erhalten, informierte Bommers.
Fest voller Tradition
und Mitmach-Angebote
Beim Kirschblütenfest auf der Hallenbadwiese konnten die Besucher dem Kinderchor der japanischen Schule Oberkassel lauschen, der nicht nur das Lied „Sakura“ (Kirschblüte) vortrug, sondern auch das deutsche Volkslied „Das Wandern ist des Müller Lust“. Mit der Koto, einem japanischen Zupfinstrument, und Taiko-Trommeln konnten die Zuhörer zudem ganz tief in die Klangwelt des asiatischen Inselstaates eintauchen. An vielen Ständen war es möglich, sich über Traditionen und Techniken zu informieren und mitzumachen. Kinder konnten Origami-Frösche falten, Erwachsene Ikebana-Gestecke zusammenstellen oder einen Kimono anprobieren. Wie Sonja Küchler, die von Bea Uhlig in das traditionelle Kleid gewandet wurde und damit über die Wiese schritt.
Die Kimonos stammten aus dem Privatfundus einer Freundesgruppe der Heinrich-Heine-Universität. „Wir haben uns beim Studium Modernes Japan kennengelernt“, erzählte Johanna Brunn, die ein Jahr in Kobe studiert hat und in Kürze dorthin zurückkehren will, um dort zu arbeiten. „Am liebsten möchte ich dort leben“, sagte die junge Frau lächelnd. Auf der Bühne zeigte der Kimonoclub der Heinrich-Heine-Universität eine Kimono-Modenschau mit exquisiten Modellen. Diese traditionellen Gewänder sind aus teurem Stoff geschneidert, dessen Muster mit symbolhaften Motiven bedruckt sind. Chrysanthemen, Ahornblätter und Schmetterlinge befinden sich ebenso darauf wie bestimmte Farben, die zur Jahreszeit passen.
Auch der Verein „German Itasha“ fühlt sich mit der japanischen Kultur verbunden. Die Autofans zeigten ihre mit bunten Animes und Mangafiguren beklebten Karossen. „Schon als Jugendliche habe ich mich für japanische Comics interessiert“, erzählte Julia Bergmann. Nun treffe man sich bei Events und zu Ausfahrten, nutze die Wagen aber auch als Alltagsfahrzeug. Vernetzt bis nach Island und in die USA ist auch die Cosplay-Szene. Beim Kirschblütenfest zeigte sich beispielsweise Fabian Brügel als „Darkless“ aus dem Anime Konosuwa.