Meerbusch: Tridosha - Unterstützung für die Schulmedizin

Tridosha, das Zentrum für indische Heilkunst in Krefeld, eröffnet in der Reha Rheinland eine Dependance.

Lank. Im Bereich der dem St.Elisabeth-Hospital angegliederten Reha Rheinland sind seit einigen Wochen ungewohnte Düfte wahrzunehmen. Ein Hauch von Weihrauch, Eukalyptus und Sesamöl liegt in der Luft. Wohl dosierte melodische Klänge beruhigen zudem auf angenehme Weise die Sinne.

Tridosha, der im Gesundheitszentrum Salvea in Krefeld untergebrachte Spezialist für indische Heilkunst und Naturkosmetik, hat in Lank eine Dependance eröffnet. Und das hat einen ganz bestimmten Grund: "Unsere ayurvedischen Behandlungen zeigen auch bei rheumatischen Erkrankungen Erfolge", erklärt Christof Schössler vom Träger Inoges AG.

Bislang hat man am Rheinischen Rheumazentrum nur einen Behandlungsraum zur Verfügung. Dreimal die Woche können die Meerbuscher von montags bis mittwochs zwischen 10 und 22 Uhr Termine für eine Ganzkörperölmassage oder die Anti-Stress-Verwöhnbehandlung bei dem Therapeutenteam vereinbaren.

"Mittelfristig wollen wir uns aber erheblich vergrößern, es hat auch schon erste Gespräche mit dem Elisabeth-Hospital über einen möglichen Anbau gegeben", so Schössler.

Der Unternehmenssprecher betont, dass man mit der Krankenhausleitung in Lank in intensivem Kontakt stehe. "Wir arbeiten besonders mit Dr. Ewerbeck, dem Chefarzt der Rheumatologie, eng zusammen.

" Das allein sei schon bemerkenswert genug für einen Vertreter der Schulmedizin, "denn Ayurveda gilt doch vielen immer noch nur als Synonym für Wellness-Behandlungen".

Die seien parallel selbstredend auch bei Tridosha im Angebot (Schössler: "Von der Fuß- bis in die Haarspitze"), decke jedoch eben nur einen Teil des Spektrums ab.

Ganz billig sind die Behandlungen nicht (von 49 bis 159 Euro pro Sitzung) und sie müssen aus der eigenen Tasche bezahlt werden. "Es kann nicht sein, was nicht sein darf", sagt Schössler und zuckt mit den Achseln angesichts der Weigerung von Krankenkassen, finanziell einzuspringen.

Und ob sich etwa der Tridosha-Mediziner Narayanan Balachandran trotz mehrjährigen Studiums Arzt nennen darf, sei auch dahingestellt.

In der 5000 Jahre alten Ayurveda-Medizin gebe es nicht die eine Heilmethode. "Jeder Therapieplan wird auf die jeweilige Person abgestimmt", sagt Schössler. Neben Rheuma helfe Ayurveda auch bei chronischen Rückenbeschwerden, Magengeschwüren, Migräne oder dem klassischen Burn-out-Syndrom, "halt sämtlichen modernen Zivilisationskrankheiten".

Der Übergang zwischen indischer Heilkunst und Wellness sei dabei fließend. Ohnehin müsse man das Konzept ganzheitlich sehen, da auch Faktoren wie Ernährung, Meditation oder Yoga das Heil- und Wohlfühlpaket abrunden würden.

Für Mandy Paas, eine von acht Tridosha-Therapeuten in Krefeld, die nach der Ausbildung in Deutschland ihren Wissenshorizont in Sri Lanka und Indien erweitert hat, bedeutet Ayurveda sowieso mehr als nur Heilkunst: "Das ist eine Lebensphilosophie."