Meerbuscher Künstler lassen sich über die Schulter schauen

Unter dem Motto „In eigener Sache“ öffneten am Wochenende vier Künstler ihre Ateliers und gewährten Besuchern spannende Einblicke.

Foto: Ulli Dackweiler

Es ist ein Modell, aber auch im 1:10-Maßstab beeindruckend. Viele Sprossen führen auf diesen Hochsitz, der in Herbert Kollers Atelier hinter Glas zu bewundern ist. Das taten am Wochenende auch die Besucher, die sich bei jenen Künstlern umsahen, die in das Projekt „In eigener Sache“ eingebunden sind.

Koller hat das Hochsitz-Modell aus Balken konstruiert, die beim Umbau der Scheune zum Kunst-Showroom anfielen: „Auf einem solchen Hochsitz im Original-Format von zehn Metern Höhe sind wir den Sternschnuppen ein bisschen näher.“ Er erklärte den Besuchern außerdem die Entstehung der 62x62 Zentimeter großen Würfel und deren vielfältige Aussagen. Auch Michael Orleans nutzte die Gelegenheit, eine Antwort auf seine Fragen zu bekommen. Im Atelier von Martin Theis stellt er fest: „Ich finde es gut, die Künstler persönlich zu treffen und Einblick in ihre Arbeit nehmen zu können.“ Der Osterather bewundert die unter dem Titel „Karma-Bude“ entstandenen fünf Plastiken, die im Rohzustand und damit ungebrannt zu sehen waren. „Ich lasse sie zwei Monate trocknen, damit sie im Ofen nicht zerspringen“, erklärt Theis. Aber Michael Orleans wollte auch mehr über die Technik wissen, in der das zu den Plastiken passende Acrylbild mit dem Titel „Badende“ entstanden ist: „Ich mag es nicht zu abstrakt, es müssen mindestens Details zu erkennen sein.“ Das ist bei den Arbeiten von Michael Vogt, der in unterschiedlichen Techniken arbeitet, immer der Fall.

MKK-Vorstandsmitglied Heribert Schween, der sich ebenfalls in den Ateliers umsah, findet: „Michael Vogts Bilder haben eine unverkennbare Note, die nicht nur von Meerbuscher Kunstinteressierten sehr geschätzt wird.“ Das findet auch eine Osteratherin: „2015 haben wir uns hier im Atelier in ein Bild von der Flensburger Förde verliebt. Jetzt hängt es bei uns Zuhause an einem sehr schönen Platz.“ Und auch Ulrike und Claus Jenckel aus Büderich kommen immer wieder nach Osterath. Sie interessieren sich für Projekte, die Vogts in Arbeit hat. Aktuell erinnert er sich an seine Italienzeit vor 30 Jahren: „Damals habe ich auf Schrottplätzen Ersatzteile für meinen Fiat 500 gesucht und Details in Bildern festgehalten.“ Das wird jetzt aufgefrischt: „Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt.“

Anerkennung bekam Michael Vogt auf der Kunstmesse Art.Plain. Die Kölner Presse empfahl vor allem die Arbeiten mit Niederrhein-Landschaftsmotiven. Auch Martina Kissenbeck wurde gelobt: „Die Besucher haben meine Arbeiten aus den vergangenen Jahren mit den aktuellen verglichen, eine Veränderung und damit eine Weiterentwicklung bemerkt.“