Neuer Barbar Shop in Lank Bartpflege bei einer Pause vom Alltag

LANK-LATUM · In Lank gibt es einen neuen Barber Shop. Betreiber Ali Koca will, dass der Friseurbesuch für Männer kein Pflichttermin ist, sondern eine Gelegenheit zur Entspannung.

 Jiyan Arslanoglu und sein Team empfangen Kunden auch ohne Termin.

Foto: RP/Jiyan Arslanoglu

Seit dem 1. September gibt es in Lank einen Barber-Shop. Direkt gegenüber des Krankenhauses an der Hauptstraße 65 hat Ali Koca seinen Friseursalon für Herren eröffnet. Er und sein Team folgen dabei einer Jahrhunderte alten Tradition aus dem Orient. Denn der Besuch im Barber-Shop soll kein Haarschnitt in möglichst kurzer Zeit und für wenig Geld sein, sondern eine Pause vom Alltag, um zu entspannen und sich eine kleine Auszeit zu gönnen. Auch in Deutschland wird dieses Konzept immer beliebter, zumal auch hier, davon ist Koca überzeugt, der Trend zum gepflegten Bart besteht.

Tritt ein Kunde in den Lanker Barber-Shop ein, eilt Koca mit einem warmen Handtuch herbei, das für die erste Entspannung sorgen soll. Neben dem Schneiden der Haare auf die gewünschte Länge werden der Bart getrimmt und die Konturen in Form gebracht. Möglichen Haaren in Nase oder Ohren rückt der Friseur mit Heißwachs zu Leibe. Um die Augenbrauen zu zupfen verwendet er einen Faden, mit dessen Hilfe er geschickt einzelne Brauenhaare eliminiert. Zwischendurch bekommt der Kunde eine Kopfmassage oder Haarwachs. Ali Koca will, dass der Friseurbesuch keine Pflicht ist, sondern ein kleines Erlebnis zur persönlichen Entspannung.

„Ich habe schon als Kind nach der Schule bei einem Friseur im Dorf geholfen“, erzählt Koca, der aus der Nähe von Istanbul stammt. Daher war für ihn klar, dass er nach der Schule eine Ausbildung zum Friseur machen würde. Nachdem er einige Jahre in der Türkei tätig war, kam er vor sieben Jahren der Liebe wegen nach Deutschland, wo bereits einer seiner drei Brüder in Willich ein Friseurgeschäft betrieb. Nach neun Monaten Deutschkurs arbeitete er dort drei Jahre lang, ehe er selbst ein Geschäft in Süchteln eröffnete. Meerbusch lernte er durch sein Training in einem Lanker Kampfsportverein kennen. Hier wollte er eine weitere Filiale aufmachen. Doch es dauerte noch einige Zeit, ehe er ein geeignetes Objekt in guter Lage fand.

In liebevoller Eigenarbeit hat Koca, Vater einer kleinen Tochter, sein jetzt eröffnetes Geschäft an der Hauptstraße eingerichtet. Er hat die Wände des Ladenlokals für einen rustikalen Look mit Backsteinen verkleidet und mit Holzelementen ergänzt. Alte Fotos, die Friseurszenen aus früheren Zeiten zeigen, laden zum genaueren Hinschauen ein. Auf Flohmärkten hat der 32-Jährige ein altes Radio, ein Grammophon und ein altes Telefon gefunden, die für eine gemütliche Atmosphäre und ein bisschen Vintage sorgen, Sitzgelegenheiten gibt es auf Ledersesseln. In einem Bücherregal steht eine Auswahl an Belletristik bereit, in der beim Warten geschmökert werden darf. „Ich leihe die Bücher auch gerne aus“, sagt der Jung-Unternehmer.

Sein Ziel sei es, dass seine Kunden den Friseurbesuch genießen, auch mit einem Tee oder Kaffee. Dabei legt er Wert darauf, dass in seinem Geschäft nur deutsch gesprochen wird, auch unter den Mitarbeitern, damit alle miteinander kommunizieren können und es keine Barrieren gibt. Auf keinen Fall will er den Eindruck erwecken, dass es sich bei seinem Barber Shop um eine türkische Einrichtung für junge Leute handelt. „Bei mir sind Männer jeden Alters willkommen“, sagt Ali Koca und unterstreicht, dass schon viele Männer aus Lank seine Kunden waren und wieder gekommen sind, um sich behandeln zu lassen. Der Barber-Shop ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr sowie samstags von 8.30 bis 15 Uhr geöffnet. Ein Termin ist nicht erforderlich.