Orthopädische Chirurgie hat neuen Chefarzt
Nach und nach lernt Tim Claßen seine Patienten bei den Visiten kennen. Besonders ältere Menschen müssen sich erst an den neuen Chefarzt im St. Elisabeth-Hospital gewöhnen. Der 39-Jährige hat Anfang April die Leitung der Orthopädischen Chirurgie und Rheumatologie übernommen und damit Thomas Pauly abgelöst, der nach 25 Jahren in den Ruhestand wechselt.
Für Tim Claßen ist die neue Stelle fast ein Heimspiel: Der Rheinländer verbrachte seine Schulzeit in Krefeld und schnupperte während eines Praktikums zum ersten Mal medizinische Luft im Klinikum Krefeld. An seinem letzten Arbeitsplatz, am Universitätsklinikum Essen, stieg der dreifache Vater vom Oberarzt zum stellvertretenden Klinikdirektor auf. Dort wehte ein anderer Wind als in Meerbusch. „Eine Uni-Klinik ist Maximalversorger mit langen Wegen. Wenn ich mit einem Kollegen aus einer anderen Abteilung sprechen wollte, konnte das bis zum Gesprächstermin Tage dauern“, sagt Claßen. „Im St. Elisabeth-Hospital ist die Atmosphäre sehr familiär und sind die Kommunikationswege kurz.“ Zudem würden neue Kollegen wie er von den langjährigen Mitarbeitern und deren Erfahrung profitieren. „Alle identifizieren sich mit dieser Klinik. Das konnte ich sofort spüren.“
Der neue Chefarzt hat sich Ziele gesetzt. Er möchte das Thema „Gelenk-Erhalt vor Gelenk-Ersatz“ in den Köpfen der Patienten und niedergelassenen Kollegen festsetzen. „Wir werden alles versuchen, um das eigene Gelenk so lange wie möglich zu erhalten. Denn das eigene Gelenk ist das Beste“, sagt Claßen. Funktioniert es dann doch nicht ohne ein künstliches Gelenk, möchte der Krefelder auf Kunstgelenke aus Keramik setzen. „Diese rufen keine Allergien hervor und haben ein sehr gutes Abrieb-Verhalten.“ „Mit Tim Claßen konnten wir einen Kollegen gewinnen, der nicht nur ein hervorragender Orthopäde, sondern auch ein Spezialist im Bereich Rheumatologie ist“, sagt Geschäftsführer Conrad Middendorf.