Rat entscheidet über Badsanierung
Die Baumaßnahmen sollen etwa 730 000 Euro mehr kosten als zunächst geplant, sich aber bald bezahlt machen.
Das Ja heute Nachmittag gilt als sicher: CDU, Grüne und SPD haben bereits im Hallenbadausschuss deutlich gemacht, dass sie eine Kernsanierung des Hallenbades befürworten. Trotz deutlich höherer Kosten als zunächst erhofft: 730 000 Euro sollen überplanmäßig im Haushalt für die Sanierung bereitgestellt werden. Damit kostet die Investition insgesamt mehr als 6,7 Millionen Euro. Ein vergleichbarer Neubau wäre laut Verwaltung deutlich teurer.
„Das sanierte Bad wird mehr Nutzer haben, weil es durch ein Kinderplanschbecken und eine bessere Zusammenarbeit mit der Therapieklinik attraktiver wird“, ist Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) überzeugt. Die Mehrkosten bei der Sanierung machten sich bezahlt: „Im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre können so jährlich knapp 300 000 Euro Energie- und Stromkosten eingespart werden.“
Der Sanierungsplan sieht vor, dass das Hallenbad künftig durch ein Blockheizkraftwerk Wärme und Strom erhält. Es wird ein Kinderplanschbecken gebaut, es gibt einen eigenen, 200 Quadratmeter großen Fitnessbereich samt Sauna, der Wasserspiegel wird — wie in modernen Bädern üblich — angehoben.
Anheben will die Stadtverwaltung auch die Eintrittspreise — um 16 Prozent für erwachsene Einzelbesucher und fünf Prozent für Vereine. Dennoch rechnet die Bürgermeisterin mit steigenden Besucherzahlen; nicht zuletzt, weil die Zahl der Betriebsstunden von 3850 auf 4400 pro Jahr erhöht werden soll. Auch sonntagsnachmittags sollen die Meerbuscher künftig schwimmen gehen können.
Die FDP kritisierte den Sanierungsplan in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses. „Wir halten die Vorgehensweise nicht für richtig“, sagte der Fraktionsvorsitzende Klaus Rettig. „Der zusätzliche Schnickschnack frisst die Energie-Ersparnis.“ Und mit den deutlich erhöhten Eintrittspreisen begebe man sich in eine „unsichere Zone“.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Werner Damblon konterte, dem FDP-Fraktionsvorsitzenden fehle es an Mut. „Sie würden ja nichts beschließen!“ Es sei ihm schleierhaft, wie es Rettig in der FDP aushalte. Damblon zeigte sich überzeugt, dass sich die Sanierung wirtschaftlich rechne. Er lobte die „sehr gute, präzise Planung“ und betonte: „In keinster Weise enthält sie Schnickschnack.“
Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Jürgen Peters merkte selbstkritisch an, dass die ursprünglich vereinbarte Sanierungssumme nicht eingehalten werden konnte. „Wir gingen davon aus, sechs Millionen Euro würden reichen.“ Noch teurer dürfe die Sanierung nun aber wirklich nicht werden. Die SPD-Fraktionsvorsitzende Nicole Niederdellmann-Siemes legte Wert darauf, dass eine mögliche Kooperation mit der Bädergesellschaft Düsseldorf bei der Bewirtschaftung des Bades mit dem Personalrat der Stadt Meerbusch abgestimmt wird.