WZ: Herr Rating, Ihr aktuelles Programm greift Banken- und Wirtschaftskrise, Klimawandel, Mindestlohn oder Unzulänglichkeiten des ÖPNV auf. Haben Sie auf ein dramentaugliches Thema verzichtet?

Rating: Eigentlich nicht. Ich beschränke mich auf die Innenpolitik, schaue mir die Auswirkungen der Krise im Innern an. Im Zusammenhang mit HartzIV wird ja immer von fordern und fördern gesprochen. Jetzt ist ja gerade der Finanzsektor sehr gefördert worden. Da muss man natürlich überlegen, was wir jetzt fordern.

Rating: Ständig. Ich aktualisiere mein Programm täglich.

Rating: Ich schlüpfe nicht mehr in so viele Rollen. Aber es gibt eine Gespaltenheit. Ich bin eine bipolare Persönlichkeit, optimistisch und pessimistisch.

Rating: Es wird immer mehr Neugier geweckt. Der Verdruss lädt sich da ab. Allen Unkenrufen zum Trotz stirbt das Kabarett nicht, es wandelt sich. Die Wut der Leute nimmt zu! Die Öffentlichkeit schwankt zwischen merkwürdigen Amokläufen und Lethargie, es gibt schnelle Hilfe für Banken und andererseits etwas wie eine Lähmung. Man lebt in einem komischen Zustand - und der erzeugt Wut.

Rating: Für mich ist das eine Art Therapie. Ich arbeite mich an dem ab, was bei mir selber Unmut hervorruft. Außerdem genieße ich immer wieder die Kommunikation mit dem Publikum. Dadurch gewinnt man selber Mut.

WZ: Mit "Aufwärts!" feiert Ihr drittes Programm in Meerbusch Premiere. Warum?

Rating: Das liegt auch an der guten Arbeit von Bert Müllejans, Meerbusch ist ja nun nicht gerade eine Metropole. Man hat hier ein Publikum, das mit allen Wassern gewaschen und sehr aufmerksam ist. vlo

“ Forum Wasserturm, Lank, Rheinstraße10, Arnulf Rating: "Aufwärts!"; heute und morgen, jeweils 20Uhr; Karten an der Abendkasse: 18 Euro.