Rheincamping Meerbusch erlebt Boom
Der Campingplatz in Langst-Kierst ist längst nicht nur bei deutschen Urlaubern beliebt. Die zentrale Lage und Nähe zum Rhein locken auch Touristen aus dem Ausland an.
Viele Meerbuscher sind jetzt in Urlaub: an der See, in Frankreich oder zum Wandern in den Alpen. Andere Menschen machen dagegen in Meerbusch Urlaub. Zum Beispiel auf dem Campingplatz am Rhein, der auf 3,5 Hektar 300 Stellplätze anbietet. 100 davon sind für Dauercamper reserviert.
„Hier kann man richtig die Seele baumeln lassen“, meint Uwe Girulat aus Rastede bei Oldenburg. Er und seine Frau Ulrike haben ihren Wohnwagen unter einem großen Baum geparkt und genießen die Ruhe und die vorbeifahrenden Schiffe. Mit einem Buch in der Hand bei einem guten Milchkaffee oder mit den Füßen im kühlen Wasser lassen sie es sich gut gehen. Sie haben ihre Fahrräder mitgebracht und schon einiges von der Umgebung kennengelernt. „Gestern waren wir in Lank-Latum - oder heißt das Meerbusch? Der Marktplatz ist ganz entzückend!“ sagt sein Freund Harro Stolze, der mit Frau Christa gleich nebenan campiert.
Harro Stolze, Camper
Auch das Apfelparadies haben sie schon entdeckt. Sie haben sich auch Schloss Dyck, Kaiserswerth und Zons angesehen. „Wir wollten nur eine Woche bleiben. Aber es ist so schön hier, dass wir um eine weitere Woche verlängert haben“, sagen die Vier. Besonders attraktiv finden sie es, dass sie mit der Fähre jederzeit über den Rhein setzen und durch Kaiserswerth bummeln können.
Eine Woche will auch Iris Brücker aus Oldenhütten in Schleswig-Holstein mit ihren beiden Kindern und Dackel Rufus in Meerbusch bleiben. Während die Kids Wikingerschach spielen, macht die Mutter Pläne. „Gestern waren wir in Brüssel. Heute könnten wir nach Köln fahren“, überlegt sie. Auch Venlo und Amsterdam stehen zur Diskussion. „Meerbusch liegt so schön zentral. Von hier aus kann man viele Städte erreichen“, sagt die bei den heimischen Landfrauen organisierte Urlauberin, die die Ruhe und ländliche Umgebung am Rhein genießt. Ein Mähdrescher, der lautstark seine Runden zieht, störe gar nicht. Wenn es wieder heiß werde, könne man sogar im Rhein baden. Also alles perfekt.
Jantien aus Amsterdam ist mit Tochter Noa und Partnerin Mireille unterwegs. Sie haben für drei Tage ihr Zelt in Meerbusch aufgeschlagen. Sie machen Urlaub ohne großen Komfort und sind mit Bahn und Bus angereist. Im Schatten eines Baumes löst Noa knifflige Aufgaben, ehe sie unter Aufsicht der Mütter ins Wasser springen darf. Sie haben drei Wochen für ihre Abenteuerreise eingeplant. Die nächsten Stationen sollen Heidelberg und die Schweiz sein.
Viel vor hat auch Familie Vegter aus Utrecht. Sie sind mit Fahrrädern unterwegs. Meerbusch ist eine Station auf der dreiwöchigen Tour von Utrecht am Rhein entlang bis zum Bodensee. Während sich die Mädchen die Zähne putzen, verstaut Vater Erik das Zelt auf dem Liegetandem. „Es ist schön hier. Nachts ist es ruhig, und man hört die Schiffe tuckern“, sagt er.
„Wir haben viele Urlauber aus dem Ausland“, informiert Rainer Breitbach, der zusammen mit Markus Brix seit zehn Jahren den Campingplatz Azur betreibt. Die Urlauber kämen unter anderem aus der Schweiz und Belgien, aus Frankreich, England und den Niederlanden, aus Australien und Kanada. Die meisten bleiben mehrere Tage bis vier Wochen. Obwohl jetzt im Sommer Hochsaison ist, wirkt der Platz nicht übermäßig voll. Er ist angenehm großzügig aufgeteilt, so dass man nicht alle Geräusche vom Nachbarn mitbekommt. Wer nicht selbst kochen will, kann die Strandbar Tropicana von 13.30 bis 20 Uhr aufsuchen und in Liegestühlen relaxen. Neben kühlen Getränken gibt es kleine Snacks. Die Bar ist auch für Auswärtige geöffnet.