Rock und Pinocchio auf der RLT-Bühne
Ballettschule Gemma feiert mit vier Aufführungen in Neuss 20. Geburtstag.
Büderich. Es begann ganz klein: Vor 20 Jahren fasste Gemma Brenninkmeijer-Terlau, ein wenig müde von kräftezehrenden Engagements an der Oper Köln, dem Stadttheater Oberhausen oder der Staatsoperette Dresden, den Entschluss, sich mit einer Ballettschule in ihrem Heimatort Büderich selbstständig zu machen. In der ersten Etage im Haus an der Dorfstraße 77, gegenüber dem Landsknecht, wurden sie und ihr Mann Thomas Terlau fündig. „Zur ersten Stunde kamen exakt zwei Schüler“, erzählt Brenninkmeijer amüsiert.
Doch nach kurzer Zeit waren es 70 Eleven, und nach drei Jahren war absehbar, dass man sich vergrößern musste, wollte man dem Ansturm gerecht werden. „Wir sind das Risiko eingegangen und haben selbst gebaut“, sagt die diplomierte Bühnentänzerin.
Bereut hat sie es nicht. Aus anfangs einem Saal sind mittlerweile drei geworden, fünf weitere Lehrerinnen kümmern sich in dem Bau mit der grazilen Ballettfigur an der Front in 77 Wochenstunden um insgesamt 500 Schüler.
Zum klassischen Ballett, „immer noch unsere wichtigste Säule“, wie Brenninkmeijer betont, kamen weitere Tanzstilarten wie Jazzdance oder HipHop hinzu, auch in der tänzerischen Früherziehung für Kinder ab drei Jahren bietet die Tanzpädagogin Kurse an. „Hier kehrt nur sonntags Ruhe ein“, berichtet die Büdericherin.
Auch überregional hat Gemmas Ballett Interesse erregt. Maite Kelly tanzte mit den Büdericher Ballettschülerinnen, für Schlagerstar Andrea Berg wurde eine Choreographie erstellt und Jana aus der ersten Big-Brother-Staffel engagierte die Gemma-Ballerinas als Background-Tänzerinnen für „The Dome“. Eine weitaus größere Herausforderung stellte das Aida-Projekt dar: 60 Ballettschüler zeigten vor 40.000 Zuschauern in der Esprit-Arena den Tanz der kleinen Mohren. „Ein unvergessliches Erlebnis“, schwärmt Brenninkmeijer.
38 ihrer Schülerinnen bestanden in den vergangenen beiden Jahrzehnten die Aufnahmeprüfung an den staatlichen Ballettschulen. „Viele schauen hin und wieder bei uns vorbei.“