Stadtteilprojekt unverzichtbar für Büderich-Süd
Das Stadtteilprojekt in der Böhlersiedlung wird unbefristet fortgeführt.
Büderich. Was sich zwölf Jahre lang bewährt hat, muss gut sein. In diesem Sinne hat der Jugendhilfeausschuss in seiner vergangenen Sitzung einstimmig die jährliche Befristung für die Bewilligung der Mittel für das Stadtteilprojekt Büderich-Süd „bis auf weiteres“ zu den Akten gelegt.
Büderich-Süd, das ist vor allem die Böhlersiedlung. Das einstige Arbeiterviertel hat sein Gesicht in den vergangenen Jahren stark verändert. Der Anteil der Meerbuscher mit Migrationshintergrund ist hoch.
Fast jeder dritte Einwohner ist Ausländer, die Gruppe der Türken macht allein 16 Prozent aus. In Büderich-Süd leben aber auch viele Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion, deren Anzahl nur schwer zu bestimmen ist, da sie in der Regel über die deutsche Staatsbürgerschaft verfügen. Die Ur-Böhlerianer dagegen drohen zunehmend zu vergreisen.
„Vor diesem Hintergrund haben wir in der Vergangenheit die familienunterstützenden Maßnahmen der Jugendhilfe erweitert und mehr freizeitpädagogische Angebote geschaffen, die sich gezielt an Kinder und Jugendliche aus sozial belasteten Familien richten“, sagt Sozialdezernentin Angelika Mielke-Westerlage.
Das Stadtteilbüro am Badener Weg ist erster Anlaufpunkt für Ratsuchende, die bei Erziehungs- oder Integrationsproblemen, materieller Not, Gewalt in der Familie oder Schwierigkeiten in der Schule Hilfe benötigen. Dabei sei der Allgemeine Soziale Dienst der Stadt stets eingebunden, betont Mielke.
Weitere Angebote sind in den vergangenen Jahren hinzugekommen und sollen das Bild abrunden: die Kindertagesstätte Sonnengarten ist zum Familienzentrum ausgebaut worden; der Verein AVP unterbreitet Angebote an Jugendliche aus Aussiedlerfamilien auf dem Abenteuerspielplatz; die Diakonie bietet Sprechstunden für Aussiedler an; das Mütterzentrum der Awo Mönchengladbach versucht gerade ausländische Frauen aus der Isolation zu holen; die evangelische Jugend- und Familienhilfe kümmert sich um erzieherische Aufgaben. Mielke: „Das Stadtteilprojekt ist momentan schlichtweg unverzichtbar für den Sozialraum Büderich-Süd.“
Damit alle an dem Projekt Beteiligten eine Möglichkeit zum Austausch haben, wurde eine institutionsübergreifende Arbeitsgruppe eingerichtet. „Es geht dabei natürlich um Vernetzung und darum, dass jeder in seinem speziellen Bereich so effektiv wie möglich den Menschen helfen kann“, erklärt Mielke.
Mittelpunkt der Böhlersiedlung, insbesondere für Kinder und Jugendliche, ist der Abenteuerspielplatz. Dort findet auch das jährliche Stadtteilfest statt — das nächste am 9. Juli.