400 Meerbuscher gedenken der Opfer
Unter den vielen Teilnehmern der Gedenkveranstaltung waren ungefähr ein Drittel Japaner.
Meerbusch. Mit diesem Andrang hatte die Stadt nicht gerechnet. Um die 400 Menschen versammelten sich am Samstagmorgen am Alten Kirchturm in Büderich zur Gedenkveranstaltung für die Opfer der Katastrophe in Japan. „Wir wussten vorher ja auch nicht so genau, ob diese Idee ankommen würde. Aber der überwältigende Zulauf hat gezeigt, dass wir richtig gelegen und einen Nerv getroffen haben“, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs.
Erfreulich: Gut ein Drittel der Besucher der 30-minütigen Veranstaltung waren Japaner, viele hatten auch ihre Kinder mitgebracht. „Da wird einem erst so richtig bewusst, wie viele Japaner hier in Meerbusch leben. Und das Echo nachher war sehr positiv. Es war offensichtlich insbesondere den Japanern in unserer Stadt ein tiefes Bedürfnis, ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen“, erzählt Gorgs.
Wie diszipliniert Japaner sind, demonstrierten sie einmal mehr, als sich die Teilnehmer der Veranstaltung geduldig in die Schlange einreihten und bis zu 20 Minuten in Kauf nahmen, um am Portal des Mahnmals als Symbol ihrer Trauer weiße Blumen und rote Grablichter abzulegen.
Zuvor hatte Bürgermeister Dieter Spindler in einer zehnminütigen Rede seine Erschütterung angesichts der grauenvollen Katastrophe zum Ausdruck gebracht. „Ein schweres Erdbeben, ein Tsunami mit einer Zerstörungskraft biblischen Ausmaßes und eine außer Kontrolle geratene atomare Bedrohung haben sich verkettet zu einer Tragödie, die — trotz aller Fernsehbilder — unsere Vorstellungskraft sprengt“, so das Stadtoberhaupt.
Spindler erinnerte auch daran, dass die Folgen des schrecklichen Geschehens heute noch nicht absehbar seien: „Wochen bis Monate werden vergehen, bis das wahre Ausmaß des Schadens überschaubar sein wird.“