Grenzenlose Pflege: Diakonie weitet ihr Tätigkeitsfeld aus
Nach Kaarst sollen demnächst auch Willich und Krefeld dazukommen.
Büderich. Bis zur Fertigstellung des neuen Gemeindezentrums der evangelischen Kirche in Büderich im Sommer kommenden Jahres ist die Diakonie an der Düsseldorfer Straße 35 untergebracht. Die „Profis in der Nächstenhilfe“, wie sich die Diakonie gerne selbst nennt, betreut aktuell 140 pflegebedürftige Menschen — überwiegend Frauen.
Das Betätigungsfeld war seit dem Beginn 1979 auf ganz Meerbusch ausgerichtet, die Geschäftsstelle in Büderich angesiedelt. Zur Pflege kamen im Verlauf der Jahre weitere Aufgabenfelder hinzu: die Migrantenbetreuung (vom Büro am Heidbergdamm in Lank aus) sowie die Aussiedlerbetreuung (das Büro steht in der Böhlersiedlung). Für einige Zeit lag auch die Schuldnerberatung in den Händen der Diakonie.
Inzwischen betreut die Diakonie mit ihren 17 Mitarbeitern auch pflegebedürftige Kunden in Kaarst. Und die Anfragen häufen sich: „Die Diakonie in Krefeld ist überlastet und würde gerne die an Meerbusch angrenzenden Stadtteile Linn und Gellep-Stratum abgeben, sogar Uerdingen ist im Gespräch. Auch aus Willich wird Bedarf gemeldet“, sagt Geschäftsführer Wilfried Pahlke. „Das geht aber natürlich nur mit mehr Mitarbeitern. Und der Markt an Fachkräften ist ziemlich leergefegt.“
Erschwerend komme hinzu, dass die Diakonie in Büderich nach wie vor nur evangelische Mitarbeiter einstellen darf. „Aber das geht auf Dauer so natürlich nicht. Da gilt es, in Zukunft an der entsprechenden Stelle mal ein paar Anträge bei der Synode einzureichen“, so Pahlke. Er verspricht sich in diesem Punkt zumindest dann gute Erfolgsaussichten, wenn sich mehrere Diakonische Werke zusammenschließen würden.
Auf Paula Antunes wartet jedenfalls eine Menge Arbeit. Sie ist die neue Pflegedienstleiterin der Diakonie. Ende Februar hat die 33-Jährige erfolgreich ihr Examen im Mittleren Management an der Fachhochschule für Ökonomie und Management in Köln abgelegt. „Sie bringt hier frischen Wind und viel Power in den Laden“, spart Pahlke nicht mit Lob.
Eines ihrer vorrangigsten Ziele ist eine Zertifizierung der Einrichtung in Büderich. „Das darf man aber auf keinen Fall übers Knie brechen und sollte eine entsprechende Vorbereitungszeit in Kauf nehmen“, sagt Antunes, die sich mindestens zwei Jahre Zeit lassen will, bis man sich die Prüfer ins Haus holt.
Woran es noch hapert? „Vor allem an der schriftlichen Dokumentation. Wir haben auch viele ältere Mitarbeiterinnen, die sträuben sich ein wenig dagegen, alles schriftlich fixieren zu müssen.“