Rossmann-Filiale öffnet im Juli
Weil an der Immobilie nicht genug Fläche zur Verfügung steht, können Kunden an der Meerbuscher Straße 57 parken.
Fünf Jahre haben die Osterather auf einen neuen Drogeriemarkt gewartet — seit der Schließung der beiden Schlecker-Filialen Mitte 2012. Jetzt wird die Lücke im Stadtbild und im Nahversorgungssortiment geschlossen, der Termin steht: Am 1. Juli eröffnet Rossmann eine Filiale mit 700 Quadratmetern Verkaufsfläche mitten im Osterather Ortskern.
Von der Ansiedlung versprechen sich alle viel: Stadt, Einzelhändler, Investor. Der neue Drogeriemarkt soll ein Gegengewicht zum Edeka außerhalb des Ortskerns am Ostara-Gelände sein — ein Besucher-Magnet, der Käufer anzieht und Einzelhandel und Gastronomie im Zentrum stärkt.
PeterSolimann, Investor
„Das Unternehmen rechnet mit 500 bis 600 Kunden pro Tag, das ist schon eine ganze Menge“, sagt Peter Soliman. Der Büdericher hat das Grundstück erworben und die Ansiedlung von Rossmann vorangetrieben. Mehr als zwei Jahre haben die Verhandlungen gedauert, mehr als zwei Millionen Euro kostet der Bau insgesamt. Das soll sich auszahlen, für den Investor, vor allem aber auch für Osterath. „Ich glaube an das Entwicklungspotental“, sagt Soliman. „Das Einkommensniveau ist hoch, das Bildungsniveau auch. Es gibt gute Verkehrsanbindungen und es wird zur Zeit viel gebaut: 2500 neue Einwohner sollen in den kommenden Jahren zuziehen, in den Speckgürtel von Düsseldorf.“
Nur: Die Ansiedlung eines Drogeriemarkts werde allein nicht reichen, um Meerbuschs in der Vergangenheit oft vernachlässigten und in Zukunft am stärksten wachsenden Stadtteil nach vorne zu bringen, warnt der Investor. Rossmann könne nur ein Puzzleteil sein. „Der Bürger entscheidet, ob und wie sich der Ort entwickelt“, sagt Soliman. „Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten. Ich gehe dort selbst zum Frisör, meine Frau kauft im Ort ein.“ Das Shoppen im Internet oder der Einkauf in den Nachbarorten entziehe Osterath die Kaufkraft.
Politiker, betont der Geschäftsmann, dem unter anderem das Klostergelände „Haus Meer“ gehört, könnten in diesem Zusammenhang nur Rahmenparameter setzen: über die Freigabe von Bauland, das Schaffen von Infrastruktur. „Die Ladenbetreiber müssen ihre Läden aber auch mit Herzblut führen, sie müssen vor Ort präsent sein, müssen Öffnungszeiten anpassen und vielleicht auch über Lieferservices nachdenken, sie dürfen nicht delegieren.“ Letztendlich, sagt Peter Soliman, könnten davon alle profitieren, durch eine hohe Lebensqualität und höheren Wohlstand. Die Rossmann-Eröffnung am 1. Juli soll also den Startschuss geben — für ein besser aufgestelltes, moderneres, kundenfreundlicheres Osterath.
Die Zahl der Stellplätze war ein Diskussionspunkt zwischen Investor und Stadt. Im Umfeld der eigentlichen Drogerie-Immobilie an der Hochstraße stand nicht genügend Fläche zur Verfügung. Die Verwaltung akzeptierte schließlich den Vorschlag, 13 Stellplätze an der Meerbuscher Straße 57 vorzuhalten. Das Grundstück ist 500 Meter Fußweg vom Rossmann-Bau am Osterather Kirchplatz entfernt. Weitere Parkplätze gibt es rund um die Fußgängerzone.