Schulen werden mit Glasfaser aufgerüstet

Bis 2020 sollen alle Schulen, die Volkshochschule und die Bibliothek mit schnellem Internet versorgt sein. 2018 soll der Zuschlag für die zuständigen Arbeiten erfolgen.

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Bis März 2020 soll jede Schule, Volkshochschule und Bibliothek im Stadtgebiet mit einem ausreichend dimensionierten Breitbandinternetanschluss versorgt sein. Wie der Weg dahin aussehen soll, stellte diese Woche Detlef Krügel, Bereichsleiter für Schule, Sport und Kultur, dem Schul- und Sportausschuss vor.

Um mehrere hundert Kinder und Lehrer gleichzeitig mit ausreichender Internetanbindung versorgen zu können, reichten konventionelle Verfahren nicht aus, sagt Krügel. „Auch mit Vektorisierung, wie etwa bei VDSL, kommt man nur auf 200 bis 300 Mbit.“ Glasfaser sei die einzige Option. Der Rhein-Kreis Neuss stelle für alle Kommunen die Förderanträge und regele auch die Vergabeverfahren. Den Zuschlag soll es bis März 2018 geben, binnen 24 Monaten müsse jeder Anschluss gelegt sein.

Die kommenden zwei Jahre haben alle betroffenen Einrichtungen nun Zeit, ihre Medienkonzepte zu aktualisieren. „Wir wollen keine investorischen Ruinen schaffen“, so Krügel. Die neuen Möglichkeiten sollten nach der Fertigstellung auch angemessen genutzt werden. Hierfür stehen Fortbildungen und neue didaktische Konzepte im Raum, auch auf dem Schul-EDV-Tag im nächsten Jahr stünde der Ausbau im Vordergrund.

Kritik meldete an dieser Stelle Jürgen Peters, Bündnis 90/Die Grünen, an: Studien hätten für den Schulunterricht keinen Gewinn durch eine Digitalisierung feststellen können, so der Fraktionschef. Die Abschaffung von Büchern sei nicht der richtige Weg.

Detlef Krügel, Bereichsleiter für Schule, Sport und Kultur

Krügel beschwichtigt: „Es geht nicht um die Abschaffung von Büchern, sondern um weniger Bücher.“ Schulatlanten beispielsweise müssten von der Schule nicht angeschafft und stetig aktualisiert werden, wenn diese digital vorlägen.

Zehn Prozent — 43 000 Euro — beträgt der Eigenanteil der Stadt Meerbusch für den Breitbandausbau bei Bildungseinrichtungen. Die restlichen 90 Prozent kommen aus einem Fördertopf des Landes, der sogenannten Aufgreifhilfe bei digitaler Unterversorgung. Diese gilt ab einer Bandbreite von unter 30 Mbit/s (knapp 4 Megabyte pro Sekunde) pro Haushalt. Für Schulen gilt die Grenze pro Klasse, für Volkshochschulen pro 28 Schüler. „Über die 43 000 Euro muss man da nicht mehr diskutieren“, findet Krügel angesichts des Verhältnisses zur Landesförderung.

Mit dem Ausbau geht auch die Frage nach dem Anbieter der Technik (auch Provider genannt) einher. Detlef Krügel beschreibt diesen so: „Wenn das Glasfaserkabel die Datenautobahn ist, dann ist der Provider der Spediteur, der unsere Daten transportiert.“ Aktuell habe die Stadt Meerbusch drei, maximal vier mögliche Unternehmen im Auge. Die Vergabe für den Bau der Leitungen sei im Übrigen diskriminierungsfrei, also nicht an die Wahl des Providers geknüpft, betont der Bereichsleiter.