Forderung der Freien Wähler Besserer Schutz für Kröten

Meerbusch · Die UWG/Freien Wähler fordern von der Stadt, Wege mit Durchfahrtsverbot zum Schutz der Amphibien zu sperren, deren Wanderung in den kommenden Wochen beginnt.

Bei der Überquerung von Straßen werden viele – teils geschützte – Tiere vom Autoverkehr getötet.

Foto: dpa/Patrick Pleul

(dsch) Noch ist es zu kalt für die wechselwarmen Amphibien, aber in einigen Wochen, wenn die Temperaturen steigen, machen sich auch in Meerbusch wieder hunderte Kröten, Frösche und Molche auf den Weg zu ihren Laichgewässern, beispielsweise in der Altrheinschlinge oder im Seengebiet zwischen Bovert und Kaarst.

Gefahr für die Tiere geht beim Überqueren von Straßen vor allem vom Autoverkehr aus, wenn sie, nur ihre Ziel im Blick, Straßen überqueren. Daher sind Naturschützer – etwa vom Meerbuscher Nabu oder vom Aktionskreis Tierrechte und Naturschutz – bemüht, die Tiere in Fangeimern zu sammeln und sie sicher an ihr Ziel zu bringen.

Auch die Politik hat das Thema im Blick. So fordert die Ratsfraktion der UWG Freien Wähler die Stadt auf, besonders frequentierte Straßen, an denen eigentlich ein Durchfahrtsverbot für den motorisierten Verkehr herrscht, zu sperren. Konkret geht es um die lange Straße Am Berg/Broicher Seite, die Meerbuscher Stadtgebiet mit Kaarst verbindet und parallel zur Autobahn 57 durch ein wald- und gewässerreiches Stück führt. Die UWG fordert daher, ab der Kreuzung Am Berg eine Teilabsperrung der Straße einzurichten, die vom Beginn der Amphibienwanderung, normalerweise im Februar, bis Ende Oktober besteht.

Umweltschützer trugen schon über 1000 Tiere über die Straßen

Opfer des Verkehrs während der Amphibienwanderung sind Kröten, Fröschen, Molchen und auch Reptilien wie Eidechsen, bei denen es sich teil um geschützte Arten handelt. In Meerbusch konnten die Umweltschützer in Jahren mit einer hohen Population schon über 1000 Tiere fangen und sicher über die Straßen tragen – wie viele es in diesem Jahr sein werden, kann erst mit dem Erwachen der wechselwarmen Tiere aus der Winterstarre und dem Beginn der Wanderung gesagt werden. Tendenziell sind die Zahlen nach Dürresommern eher niedrig, weil viele Gewässer ausgetrocknet sind, was die Population senkt.

Die UWG will sich auch wieder mit dem Thema Trinkwasserbrunnen beschäftigen und lädt die Bürger zur Diskussion auf www.uwg-meerbusch.de und auf Instagram unter
uwg_freie_waehler_meerbusch ein.