Schwimmbaddach: Sanierung ist günstiger als gedacht
Die Schäden am Dach des Schwimmbades dulden keinen Aufschub mehr.
Büderich. Unabhängig von der Diskussion, ob das marode Hallenbad in Büderich saniert oder abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll, dulden die Reparaturarbeiten des kaputten Daches keinen Aufschub mehr. Daher bleibt das Schwimmbad vom 29. April bis einschließlich 12. Mai geschlossen.
„Das Dach bereitet uns seit Jahren Sorgen“, sagt Claus Klein, Leiter des Servicebereichs Immobilien. Grund: Die Dachhaut ist porös und entsprechend undicht, die darunter liegende Dämmung klatschnass. „Die Dämmwirkung ist so praktisch gleich Null“, betont Klein. Die ohnehin hohen Energiekosten des Hallenbades aus den 60er Jahren (Klein: „Es ist das am besten geheizte Haus in Meerbusch.“) werden auf diese Weise zusätzlich in die Höhe getrieben.
Da die Dämmung ständig feucht ist, erhöht sich auch das Gewicht — was im Winter bei starkem Schneefall zusätzliche Risiken birgt. „Dafür ist die Statik aber natürlich nicht ausgelegt“, so Klein. Wie tief das Wasser eingedrungen ist, lässt sich auch nur erahnen. „Es tropft zwar nicht durch, wir hatten im Vorjahr aber zum Beispiel Riesenärger mit den Dachrinnen. Da ist es dann auch im Innenbereich zu Schäden an der Elektronik gekommen“, erklärt der Experte.
Aufgrund der unsicheren Statik können die Dachdecker ab der kommenden Woche das alte Material auch nicht einfach über eine Rutsche vom Dach befördern. Es wird daher ein Gerüst aufgebaut. Und die angeseilten Dachdecker müssen dann Quadratmeter für Quadratmeter abtragen, die Tragfähigkeit darunter kontrollieren und alles per Hand nach unten befördern. „Das Risiko, dass ein Arbeiter durch das Dach stürzt und acht Meter tief fällt, ist vorhanden“, erklärt Klein die Vorsichtsmaßnahmen. Erst wenn alle Bimsdielen und die alte Dämmung entfernt sind, lässt sich das Schadensausmaß abschätzen.
Der eigentliche Austausch des Materials auf einer Fläche von 730 Quadratmetern ist Routine. Die neue, 180 Millimeter dicke Dämmung orientiert sich an modernstem Standard. Eine Bitumschicht rundet die Sanierung schließlich ab. Investitionskosten inklusive Gerüstaufbau: 110 000 Euro. Klein: „Das ist günstiger, als wir gedacht hatten.“
Die Zeit, in der das Hallenbad geschlossen bleibt, nutzt die Stadt, um die jährliche Grundreinigung des Bades vorzuziehen.