Schwimmschule entsteht in Strümp
Im Oktober soll der Neubau samt elf mal fünf Meter großem Becken fertig sein. Dann will Sabine Eßmann dort Kurse für Babys und Kleinkinder, aber auch Aquafitness anbieten.
Der riesige Kran an der Baustelle hat seine sperrige Fracht abgeladen: die Außenwände für die Schwimmschule „swim4fun“ in Strümp, die bis Anfang Oktober bezugsfertig sein soll. Bauherrin Sabine Eßmann und Architekt Holger Mauerer beobachten, wie die Wände mit Streben stabilisiert werden. So lange, bis der Beton ausgehärtet ist. „Nach zwei Jahren Planung freue ich mich, dass unser Projekt Formen annimmt“, sagt die Schwimmlehrerin.
Das ausgeschachtete Becken fürs Bad, elf mal fünf Meter groß, ist klar zu erkennen. „Es wird eine Tiefe von 1,35 Meter haben. Das ist optimal für Babys, Kleinkinder und Anfänger“, erklärt Eßmann. Das Wasser kann auf 32 Grad erwärmt werden. „Darin fühlen sich die Kleinen wohl. Sie müssen den Körper nicht erst auf Betriebstemperatur bringen und können sich weicher und entspannter bewegen.“ Sich im Schwimmbad wohlzufühlen, sei eine wichtige Voraussetzung für spätere Aktivitäten im Wasser. „Respekt sollte man haben, aber keine Angst“, führt Eßmann aus.
Der Meerbuscher Architekt Mauerer, spezialisiert auf Schwimmbadbau, erläutert die Technik: „Wir errichten ein Blockheizwerk, der Strom wird vorwiegend selbst erzeugt. Und durch ausgeklügelte Kochsalzelektrolyse werden Trägerstoffe für Allergien aus dem Wasser gefiltert.“
Seit zehn Jahren gibt die frühere Kinderkrankenschwester Eßmann Schwimmkurse. Sie war im Büdericher Bad beschäftigt, im Rheinbad und in der Mauritius-Therapieklinik. „Ich habe gesehen, wie tragisch es enden kann, wenn Kinder fast ertrinken“, erzählt sie: „Solche folgenschweren Unglücksfälle müssen unbedingt vermieden werden. Die Eltern können leicht dazu beitragen, indem sie beizeiten vorsorgen. Jedes Kind sollte schwimmen können, bevor es in die Schule kommt. Sonst ist das auch eine zu große Verantwortung und Herausforderung für die Lehrer.“
Aber selbst weitaus jüngeren Kindern sei bereits beizubringen, wie sie sich im Notfall aus dem Wasser retten können, sagt Eßmann. „Dazu ist keine komplexe Technik erforderlich, das lässt sich gut üben“, versichert sie: „Kinder können sich schon mit ein paar Monaten hochziehen.“
Die familiäre Atmosphäre eines privaten Schwimmbeckens mit maximal acht Kindern pro Kurs ermögliche ein konzentriertes Lernen — ungestörter als in öffentlichen Bädern, wo es viel Ablenkung durch die ständige Geräuschkulisse gibt, wo ins Becken gesprungen und gepfiffen wird. Neben dem Unterricht im Wasser für die Kleinen (mit oder ohne Eltern), Aqua Power, Aquafitness-Kursen für Senioren und Schwangeren-Schwimmen bietet Sabine Eßmann in einer dem Badebereich angegliederten Turnhalle auch ein umfangreiches „Kursprogramm an Land“ an, darunter das Konzept „Fitdankbaby“ (für Eltern und Babys ab drei Monaten) sowie Spielgruppen, kreativen Kindertanz, Yoga, Pilates, Rückentraining und Rückbildungsgymnastik.