Stadt bewertet die Spielplätze nach einem Ampelsystem
Eine Arbeitsgruppe entwickelt zurzeit ein Spielplatzkonzept.
Ist der Spielplatz barrierefrei und nahe der Wohnsiedlung? Wie viele Spielgeräte gibt es? Und wie sind die Besucherzahlen? Solche Fragen könnten zukünftig bei der Entwicklung eines Spielplatzkonzeptes geklärt werden. Die Verwaltung gab jetzt im Jugendhilfeausschuss einen Zwischenbericht.
Seit Februar entwirft eine Arbeitsgruppe aus drei Fachbereichen — Grünflächen, Stadtplanung und Jugendamt — ein Konzept. „Das Spielplatzkonzept wird ein Baustein des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK)“, erklärte Frank Maatz, Leiter des federführenden Sozial- und Jugenddezernats. „Wenn ISEK fertig ist, wird auch das Spielplatzkonzept damit einfließen. Also voraussichtlich 2016. Die abschnittsweise Realisierung der Projekte bedarf der Beschlüsse des Rates.“
Die veränderte Bevölkerungsstruktur und veränderte Ansprüche an Spielplätze sind der Hintergrund für den Spielplatz-Check. Leitlinien sind dem vorangestellt. Die Arbeitsfassung des Leitbildes: „Meerbusch ist eine familien- und kinderfreundliche Kommune“. Kinder sollen in der Nachbarschaft spielen können. Es sollen Räume für Jugendliche und Ausflugsorte für alle Generationen geschaffen sowie Flächen nachhaltig genutzt werden. Die Beteiligung der Bürger wird angestrebt.
Frank Maatz, Leiter des Sozial- und Jugenddezernats
„Wir führen eine Ist-Analyse durch“, sagte Maatz. Alle Spielplätze — auch Bolzplätze — werden anhand mehrerer Bewertungskriterien beurteilt. Zum Beispiel hinsichtlich der sozialen Sicherheit und verschiedener Nutzungsaspekte wie barrierefreier Zugang, Vielfalt der Spielgeräte und naturnahes Erleben. Städtebauliche und verkehrsräumliche Aspekte wären unter anderem der Einfluss auf die Umwelt, die Nähe zu Wohnquartieren und die Lärmimmission. Die Einwohner im Einzugsradius von 500 Metern würden nach Altersgruppen erhoben.
„Die Auswertung funktioniert nach einem Ampelsystem“, sagte Maatz. Die Kriterien werden in einer Bewertungsmatrix zusammengefasst. Je nach Punkteanzahl wären die Tabellenkästchen rot, gelb oder grün. Rot bedeutet Handlungsbedarf, bei Grün ist alles in Ordnung. „Bei Gelb wird im Einzelfall und in der stadtteilweiten Gesamtbetrachtung geprüft, ob Maßnahmen erforderlich sind“, so Maatz. Daraus werden Empfehlungen abgeleitet.
Jörg Wartchow von der CDU-Fraktion fragte: „Gibt es auch eine Nullvariante? Dass bei Rot ein Spielplatz wegfällt?“. Maatz erklärte: „Die Beurteilung kann dazu führen, dass man andere Schwerpunkte wählt und zu dem Ergebnis kommt, an einer Stelle etwas zu tun und an der anderen Stelle etwas zu lassen.“