Stadt genießt ihre vier Minuten im Rampenlicht

Tausende Meerbuscher feierten gestern die Durchfahrt der Tour de France. Die Stimmung war trotz des miesen Wetters prächtig.

Foto: Salzburg

Gute Laune überall: Es nieselt? Kein Problem. Schirm auf oder die Kapuze über den Kopf gezogen und weiter gefeiert. Anderthalb Tage — die Vorbereitung und Organisation nicht mitgerechnet — feierte Meerbusch, dass der Ortsteil Büderich Teil der Tour de France war. Von Zweifeln am Event oder Kritik keine Spur mehr. „So viel Geld war es ja nun auch nicht, das wir ausgegeben haben“, sagte Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage. 50 000 Euro kamen von Sponsoren, rund 15 000 Euro hat die Stadt aus eigenem Etat dazu gegeben. Und dafür gab es reichlich Programm.

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Der Auftakt fand am Samstag auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz statt, der dann am Sonntag seine Fortsetzung bis in den (verregneten) Abend fand. Es gab Musik, Essen und Trinken, Sportaktionen, Sportlerehrung. Tausende von Meerbuschern, aber auch Gäste aus anderen Städten, nutzen die entspannte, unaufgeregte Stimmung, um die Tour zu erleben. Düsseldorf meldete mittlerweile eine Millionen Besucher am Tourrand, Meerbusch blieb beschaulich und übersichtlich.

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Organisatorisch lief alles reibungslos: Der eine kam zwar nicht mehr mit der Bahn vom Areal Böhler an den Landsknecht, dem anderen war die Freigabe der Straßen am Nachmittag zu spät, große Probleme oder gar Eskalationen waren bis zum Abend aber nicht bekannt. Die Ordnungskräfte hatten nicht viel zu tun. „Es ist eigentlich alles entspannt“, lautete die Einschätzung an mehreren Stellen. Einige Autofahrer waren jedoch um keine Ausrede verlegen. Manche hatten angeblich überhaupt nichts von den Sperrungen gewusst und seien jetzt total überrascht. Ein anderer meinte, man müsse ihn unbedingt vorbeilassen, da er dringend seine Brötchen nach Hause bringen müsste. Auch ein Apothekennotfall musste als Ausrede herhalten.

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Marketing für Meerbusch war die Tour allemal. Beispiel: Weil es eine kleine Lücke im Fahrerfeld gab, hatte der ARD-Moderator viel Zeit, etwas über Meerbusch zu erzählen. „Er hat bestimmt 15 mal Meerbusch erwähnt“, freute sich anschließend Wirtschaftsförderin Heike Reiß.