Stadt präsentiert morgen ihr Entwicklungskonzept

Zu der Sitzung in der Realschule Osterath sind auch Bürger eingeladen.

Fast zwei Jahre lang hat das Büro Schulten, Stadt- und Raumentwicklung (SSR) aus Dortmund zusammen mit Fachleuten der Stadtverwaltung, mit der Meerbuscher Politik und Bürgern gearbeitet - jetzt ist das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept Meerbusch 2030“, kurz ISEK genannt, fertig. Am morgigen Dienstag, 17 Uhr, wird das Konzept in einer Sondersitzung von Haupt- und Planungsausschuss in der Aula der Realschule vorgestellt. Zahlreiche Zuhörer werden erwartet.

Das Arbeitsfeld des ISEK umfasst nahezu alle Bereiche des öffentlichen Lebens in der Stadt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Siedlungsentwicklung. Rund 2300 Wohneinheiten sollen in Meerbusch bis zum Jahr 2030 entstehen, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. „Dazu muss die Bautätigkeit allerdings deutlich steigen“, so Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage. Das Stadtentwicklungskonzept gebe strategische Leitlinien vor, an welchen Standorten für welche Zielgruppe gebaut werden muss und welche Wechselwirkungen daraus entstehen. Welche Wohnlagen sind ideal für junge Familien? Wo leben ältere Generationen am besten? Wo werden neue Kitas nötig? Wie wird das Angebot von Bus und Bahn angepasst? „Der demografische Wandel signalisiert uns, dass wir mehr kleine Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau benötigen“, so Mielke-Westerlage.

Der Anteil der älteren Menschen, die ihr Eigenheim aufgeben und sich verkleinern wollen, steigt ebenso wie die Zahl der Single-Haushalte mit jungen Leuten.“ Der Siedlungsschwerpunkt der nächsten zwei Jahrzehnte soll in Osterath liegen, mit kurzen Wegen zur Trasse der Straßenbahn U76. Die Arbeitsergebnisse zu diesen und vielen anderen Fragen wird der Geschäftsführer des Büros SSR, Marc Lucas Schulten, morgen erklären. „Unsere Aufgabe ist es, Meerbusch dauerhaft so attraktiv zu halten, dass sich Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren gleichermaßen bei uns wohlfühlen“, sagt Mielke-Westerlage. Mit seinem integrierten Ansatz habe das ISEK deshalb nicht nur die rein bauliche Stadtentwicklung im Blick. Handlungsfelder, die die Menschen direkt betreffen, wie Familie und Beruf, Wohnen im Alter, Grün- und Freiräume oder intelligente Verkehrslösungen für Meerbusch seien bewusst einbezogen worden.

Für die Bürgermeisterin bedeuten ISEK und seine Umsetzung „ein großer, richtungsweisender Prozess und zugleich eine spannende Gemeinschaftsaufgabe“. Nicht alles werde sich sofort umsetzen lassen. „Aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit diesem Konzept die Leitlinien für eine gute Weiterentwicklung Meerbuschs in der Hand halten.“ Nach der morgigen Präsentation geht das Konzept zur Beratung in die Ratsfraktionen, am 29. Juni soll der Stadtrat darüber entscheiden. Red