Tausende Besucher beim Maimarkt
In diesem Jahr wurde viel Handwerk in Osterath angeboten. Das kam bei Besuchern wie Organisatoren gut an.
Ein knallgrüner Pflock mit einem Frosch auf der Spitze, darunter steht „Gärtner des Jahres“ — der soll es sein. Christiane Theisen ist begeistert: „Den nehmen wir“, sagt sie zu Mann Wolfgang und Tochter Svenja. Zu Hause in Neuss werden sie den neuen Gartenbewohner direkt aufstellen, schließlich ist Wolfgang Theisen Hobbygärtner. Am Stand von „Froschkönigin“ Christina Höpfinger sitzen zahlreiche dieser Frösche auf den Spitzen von Zaunlatten und warten darauf, ein neues Zuhause zu finden.
Es ist einer der vielen Handwerksstände, die dieses Jahr auf dem Osterather Maimarkt zu finden waren. So gaben ein Drechsler und ein Goldschmied Kostproben ihrer Arbeit, während gegenüber Filzpantoffeln und Silberschmuck verkauft wurden. „Wir wollten wieder mehr in Richtung Handwerk gehen und außergewöhnliche Stände anbieten“, sagte Yvonne Einhirn, die mit ihrem Mann Patrick eine Runde über den Markt drehte. Ihre Agentur hatte den diesjährigen Maimarkt erstmals geplant. Die beiden waren gespannt, wie die Theorie in die Praxis umgesetzt wurde und sehr zufrieden.
Thomas Schmidt aus Osterath
Währenddessen wurde auf der Bühne ein abwechslungsreiches Programm geboten, das Christian Petrich von der Musikschule MusicArt geplant hatte. Doch nicht nur Tanz und Musik standen auf dem Plan: Das Geschäft „Männermode Schmolt“ hatte eine Modenschau organisiert, in der die neuesten Kollektionen gezeigt wurden. Sechs Männer und Frauen nutzten die Bühne als Catwalk und bewegten sich beschwingt im Takt zu Frank Sinatras „New York“.
Eine von ihnen war Veronika Hoppe-Naundorf und zeigte gleich zwei Looks: ein Kleid und ein sportliches Outfit. Sie ist die Vorsitzende vom Werbe-Interessen-Ring Osterath und freute sich über das breite Angebot des Marktes. Passend zum Maimarkt hängen seit Freitag auch die neuen Blumenampeln an den Laternen in Osteraths Straßen. „Die Ampeln kann man bei uns bestellen und für einen Euro pro Tag mieten“, erklärte Hoppe-Naundorf, „im Winter werden sie abgehangen, dann ist es zu kalt für Geranien.“ Mit dem Markt war sie insgesamt zufrieden: „Er ist sehr gut besucht, trotz des Wetters.“
Der Regen am Mittag hielt die meisten nicht davon ab, weiter gemütlich durch den Osterather Ortskern zu schlendern. Außerdem waren viele Geschäfte geöffnet, die nicht nur zum Shoppen einluden, sondern auch Schutz vor Regen boten. Im Laden „Mrs. Right“ von Anne Benz und Marouane Boukily wurde es schnell eng. „Wir freuen uns sehr über die gute Resonanz“, sagte Anne Benz, während sie einer Kundin Schuhe und Gürtel verkaufte, „es ist ja unser erster verkaufsoffener Sonntag.“
Premiere feierte auch der neue Meerbusch-Wein, der gestern zum ersten Mal verkostet werden konnte. Als „spritzig-frisch“ wird der Weißburgunder beschrieben. Am „Genussfaktor“-Stand sah man viele Besucher mit Weinglas in der Hand. Auch Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage hatte schon probiert. Sie und die Besucher sind sich einig: Der Stadtwein schmeckt, wie der Osterather Thomas Schmidt bestätigt. „Ich habe eben einen Karton von dem neuen Meerbusch-Wein gekauft. Er schmeckt mir“.