Teilhabepaket: Geldfluss stockt

86 Kinder haben Mittel beantragt.

Meerbusch. 644 Anträge auf Leistungen aus Mitteln des Bildungs- und Teilhabepakets sind bis zum 15. September aus Meerbusch beim Kreis eingegangen. Erreicht wurden bislang aber nur 86 Kinder. Im Sozialausschuss kritisierte Jörg Wartchow (CDU) in seiner Funktion als Vorsitzender des ASV Lank die schleppende Bearbeitung der Anträge seitens der Kreisverwaltung.

„Ich kann da einiges aus dem Nähkästchen plaudern“, so Wartchow. Der ASV habe noch vor den Sommerferien 30 Anträge — in der Regel sei es dabei um Beitragserlassungen gegangen — eingereicht, „bis heute ist aber nicht einer beantwortet worden“, sagte der CDU-Politiker. Telefonische Nachfragen seien stets mit dem Verweis auf den Datenschutz ins Leere gelaufen.

„Das ist für einen Verein nicht nur ein riesiger Aufwand, sondern auch ein finanzielles Risiko, denn man muss die Beträge ja erst einmal vorstrecken“, betonte Wartchow.

Sozialdezernentin Angelika Mielke-Westerlage lenkte den Blick auf ein ebenso großes Problem in diesem Zusammenhang. Gerade in den Schulen würde große Unsicherheit herrschen. Kreisweit seien allein 3303 Anträge auf Zuschüsse zum Mittagessen eingegangen, weitere 2080 betreffen den Schulbedarf, in 1718 geht es um eine Unterstützung bei Ausflügen. „Die Schulen haben überhaupt kein Geld, das sie vorstrecken könnten“, betonte Mielke.

Es sei schwer genug, sicherzustellen, dass betroffene Kinder nicht stigmatisiert würden. Der Härtefallfonds „Alle Kinder essen mit“ garantiere zumindest, dass Kinder, die trotz Bedürftigkeit keine Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabepaket erhalten, in Schulen und Kindergärten einen Zuschuss zur Mittagsverpflegung erhalten. Erfasst würden hierbei besonders Kinder von Eltern, die Bezüge nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten.