Tierschützer bilden ein neues Team an der Spitze
Ehepaar Kötting-Pies zieht sich nach zehn Jahren zurück.
Meerbusch. Zehn Jahre lang haben Margot und Peter Kötting-Pies den Tierschutzverein Meerbusch angeführt. Jetzt geben sie den 24-Stunden-Dienst ab. „Man konnte keinen Tag im voraus planen“, sagt Peter Pies. „Durch die Anrufe sind einige Urlaube ins Wasser gefallen.“ Damit soll jetzt Schluss sein. Wohl wolle man im Tierschutzverein aktiv bleiben, aber nicht mehr an der Spitze.
Die wird künftig von einem Team gebildet, mit einem Aushängeschild voran: Der Lanker Arthur Unger, vor sechs Jahren als Fachbereichsleiter in der Stadtverwaltung Meerbusch in den Ruhestand gegangen, wird künftig die Schaltstelle bilden. „Wir wollen die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen“, sagt Unger.
Das Ehepaar Unger hat langjährige Erfahrung in Sachen Tierschutz. „In den vergangenen 20 Jahren haben wir uns bestimmt um 4000 Katzen gekümmert.“ Vor allem seine Frau gehe in der Pflege und Vermittlung von Katzenbabys auf.
Das ist nicht der einzige Arbeitsbereich, weiß er ebenso wie Peter Pies. Immerhin: Hunde sind seltener ein Problem. Um sie kümmern sich die Helfer vor allem bei Umzügen und Sterbefällen.
Die Tierschützer werden gerufen, wenn Jungvögel aus dem Nest gefallen sind, Tiere angefahren wurden oder in Fallen stecken — aber auch, wenn Papageien gesichtet werden. „Die sind im Rheintal aber mittlerweile heimisch“, sagt Pies. Da beruhige man die Anrufer, handeln müsse man nicht. Ebensowenig, wenn ein Anrufer eine nicht artgerechte Haltung vermutet, wenn ein Pferd im Regen auf der Weide stehe. Bei manchem Anruf („gerne am Samstag oder in der Nacht“) gehe es eher um die „psychologische Betreuung unserer Mitbürger“, sagt Pies.
Zunächt wird sich das neue Team um die Neuordnung der Vereinsstruktur kümmern. Auch die Homepage wird überarbeitet, „von Thomas Nachtigal“, sagt Unger, froh über den prominenten Mitstreiter.
Nicht bevor alles sortiert ist, wird man sich Gedanken um die Konzeption machen. „Wir sind im Findungsprozess“, sagt Arthur Unger. Ein Tierheim in Meerbusch aufzubauen, wie es vor Jahren gefordert wurde, halte er für unrealistisch. „Die Stadt zahlt nicht zweimal“, sagt Unger mit Blick auf das Tierheim des Kreises in Oekoven.