Tour-Bewerbung gilt als gesichert
Heute entscheidet der Rat, ob Meerbusch am großen Radspektakel 2017 teilnehmen soll. Dann würden Kosten von rund 15 000 Euro auf die Verwaltung zukommen.
Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage hat im Vorfeld Gespräche mit den Ratsfraktionen geführt: Eine politische Mehrheit für die Meerbuscher Teilnahme an der Tour de France 2017 gilt zwar als gesichert. Gleichwohl wird mit Spannung erwartet, wie sich die Politik heute Abend im Rat (17 Uhr, Meerbusch-Gymnasium) positioniert. Eine kleine Summe von 15 000 Euro wird die Stadt trotz Sponsorenbeteiligung in die Hand nehmen müssen. Wird die Verwaltung alle Ratsmitglieder hinter sich bringen können?
Michael Gorgs, Stadtsprecher
Im April hatte die Bürgermeisterin öffentlich gemacht, dass die Stadtverwaltung für Meerbusch als Tour-de-France-Stadt in 2017 plädiert. Am 1. Juli 2017 startet die Tour mit dem „Grand Depart“ in Düsseldorf, am zweiten Tag führt die Strecke über eine Schleife im Bergischen Land ins Linksrheinische bis Oberkassel. Von dort könnte sie dann über Meerbusch führen, ein erstes Zeitfahren ist in Mönchengladbach angesetzt. Laut Mielke-Westerlage stehen die Chancen gut, dass Meerbusch den Zuschlag als „Durchfahrstadt“ erhält, wenn sich der Rat positiv entscheidet. Unmittelbar danach will die Stadt die Bewerbung in Düsseldorf einreichen. Die endgültige Entscheidung fällt im September.
In einer Vorlage für den Rat weist die Stadt auf die Chancen einer Bewerbung hin. Als offizieller Durchfahrtsort würde Meerbusch in allen Publikationen der Tour de France genannt. Für die begleitenden Journalisten werde ein „Roadbook“ geschrieben, das alle Durchfahrtsorte beschreibt und mit Helikopterbildern live unterlegt wird. Welche Inhalte publiziert werden, entscheiden die Städte. Parallel dazu hätte die Verwaltung die Möglichkeit, das Ereignis für die Stadt werblich zu nutzen. Das Logo des Grand Départ darf verwendet werden, ein speziell für Meerbusch entwickeltes Logo im Design der Veranstaltung würde durch das Organisationsbüro der Stadt Düsseldorf zur Verfügung gestellt.
Stadtsprecher Michael Gorgs erläuterte, dass die bisher genannten 50 000 Euro Kosten, für die in Meerbusch bereits Sponsoren gefunden sind, eine „Tour-Teilnahmegebühr“ seien, die alle Durchfahrtsorte zahlen müssen. Die Sponsoren werden genannt, wenn der Rat sich für eine Teilnahme entschließt. Diese 50 000 Euro fließen an die Stadt Düsseldorf als Ausrichter. Weitere 5000 Euro seien die Kostenbeteiligung der Stadt an den Verkehrsleit- und Sicherungsmaßnahmen auf Stadtgebiet. Rund 10 000 Euro würden darüber hinaus für die Ausrichtung eines Rahmenprogramms zur Tour benötigt. „Gedacht ist beispielsweise an ein buntes deutsch-französisches Familienfest mit Bühnenprogramm, Kinderangeboten, passendem Catering“, sagt Gorgs. Auch die französische Partnergemeinde Fouesnant könnte eingebunden werden.
Der Streckenverlauf durch Meerbusch ist noch nicht geklärt. Das sei davon abhängig, in welche Stadt der Tross von hier aus weiterfährt. Es gebe bisher Ideen der Verwaltung: „Sicher ist lediglich, dass Büderich mit dem Rathaus und dem Dr.-Franz-Schütz-Platz als Veranstaltungsort für das Rahmen-Event eine zentrale Rolle spielen soll.“