Traum von der Nationalelf
Fußballerin Ekaterina Kiriaki aus Griechenland absolviert beim TuS Bösinghoven ein Freiwilliges Soziales Jahr.
Bösinghoven. Seit vergangenen Monat absolviert Ekaterina Kiriaki ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim TuS Bösinghoven. „Die Arbeit mit Kindern in Verbindung mit Sport macht mir riesigen Spaß. In dieser Richtung will ich auch später mal tätig werden“, erklärt die 19-Jährige ihre Motivation.
Quasi jeden Tag ist sie im Einsatz. Im Kindergarten Tabaluga turnt die Griechin, die in Deutschland geboren wurde, mit den ganz Kleinen. „Da mache ich vor allem spielerische Übungen, die die Motorik fördern.“ Zum Beispiel auf einem Bein zu stehen, sei für einige längst keine Selbstverständlichkeit. „Aber das wiederholen wir, bis es klappt“, sagt die Freiwillige.
In der OGS der Eichendorffschule leitet Kiriaki zusammen mit ihrem FSJ-Vorgänger beim TuS, Patrick Krause, Turn- und Fußball-AGs. Auch in den privaten Kindertagesstätten Kinderzeit in Osterath und Kiga 71 in Strümp ist ihr Engagement gefragt. Hinzu kommen die Teilnahme an den TuS-Kursen kreativer Kindertanz und Zumbatonic in der Alten Schule in Bösinghoven.
Mittwochs und freitags trainiert Ekaterina Kiriaki außerdem gemeinsam mit Alina Heckenbach die erste Bambini-Mannschaft des TuS Bösinghoven, am Samstag wird gespielt. „Die sind alle schon erstaunlich weit für ihr Alter, besitzen Technik und haben taktisches Verständnis.“ Mit Einheiten wie „Drei gegen Drei“ auf dem Kleinfeld schult sie das Abspielverhalten der kickenden Kinder. Macht jemand etwas falsch, stoppt die Trainerin das Spiel und spricht die Fehler offen an.
„Ich werde von den Kleinen akzeptiert, denn sie merken ja, dass ich was auf dem Kasten habe“, sagt die junge Frau, die nur eines bedauert: „Es waren auch zwei Mädchen beim Probetraining, aber die wurden von den Jungs irgendwie verschreckt.“
Zumindest der Sonntag bleibt Ekaterina Kiriaki. Doch auch dieser Tag ist nicht frei, denn die 19-Jährige spielt inzwischen beim Fußball-Drittligisten GSV Moers. „Bis zu den D-Junioren habe ich immer mit Jungs zusammengespielt, danach ging das leider nicht mehr“, erzählt die ehemalige Spielerin von Union, Hellas und Marathon Krefeld. Plötzlich fehlte der Ansporn, da kam das Angebot des höherklassigen Vereins aus Moers gerade recht. „Ich wollte mich ja weiterentwickeln.“
Das außergewöhnliche Talent der flinken Stürmerin, die auch im offensiven Mittelfeld eingesetzt wird, hat sich auch bis in ihr Heimatland herumgesprochen. Dreimal saß sie bereits im Flieger, um für die griechische Junioren-Auswahl anzutreten. Die Offensivkraft gibt Schnelligkeit, Technik und Spielverständnis als ihre Stärken an, „nur im Zweikampfverhalten muss ich auf jeden Fall noch zulegen“.
Die Ausbildung von Fußballerinnen in Deutschland ab der U15 hält sie für vorbildlich. „Da kann sich Griechenland eine Scheibe von abschneiden“, sagt die Nationalspielerin. Ekaterina Kiriaki bewundert vor allem Lira Bajramaj. „Was die alles geschafft hat, das will ich auch irgendwann mal erreichen.“