Treffsicher beim Wurf mit Kamelle

Eine bunte Vielfalt an Kostümen war am Samstag in den Straßen von Lank zu bewundern.

Lank. Früh übt sich, wer geschickt werfen will. Das gilt auch für Kamelle. Die jungen Narren der Pastor-Jacobs- und der Theodor-Fliedner-Schule gaben beim Lanker Karnevalsumzug am Samstag Vollgas — mit hoher Trefferquote. Die Kinder begeisterten aber nicht nur mit frischer Wurfware und ausgefeilter Technik, sondern auch mit wunderbarer Kostümierung.

Schon bei der Aufstellung auf dem Schulhof an der Kemperallee beherrschten die Fotohandys das Gesamtbild. Entzückte Eltern und andere farbenfrohe Jecken wollten die Vielfalt der handgefertigten Gewänder, die Schminktricks oder ein spontanes Ballspiel zum Aufwärmen zwischen Ninjas, Kuttenträgern und Kosaken für die Ewigkeit festhalten.

Die bunte, stets gut gelaunte Kindermenge repräsentierte in ihrer Vielfalt die große Palette an Verkleidungsmöglichkeiten zwischen Arzt und Zwerg. Zu Füßen des zauberhaften Prinzenpaares Mara und Louis versammelte sich ein harmonischer und politisch brauchbarer Hofstaat aus schlauen Schlümpfen, tapferen Wikingern, verwegenen Piraten, honigsüßen Haremsdamen und burgunderroten Burgfräuleins aus den Schulklassen eins bis vier.

Im Gefolge waren zudem tierisch niedliche Paradiesvögel, Löwen und Pinguine, die mit Mottos unterwegs waren, die durchaus mit denen der großstädtischen Wagen mithalten konnten. Mexikaner schunkelten ungeniert mit Bewohnern aus Gotham City oder den unendlichen Weiten des Universums.

Aber auch der Musik-, Film- und Fernsehwelt wurde in Lank Tribut gezollt: Vampire, orangefarbene Mäuse und diverse Amy-Winehouse-Doubles bereicherten Generationen übergreifend das Straßenbild. Beliebt waren außerdem die Afro-Perücken — schlau ist immer, wer es im Februar warm am Kopf hat.

Den Vogel der außerordentlichen Jahreszeit schossen aber die Drittklässler ab: Als „Chupa Chups“, also verkleidet als US-amerikanische Label-Lollies, eroberten die Schüler mit den orangefarbenen Reisballonköpfen die Herzen der Straßenkarnevalsgemeinde. Sie lutschten dabei großmütig das überreiche gleichnamige Zuckerzeug aus den vollen Karren weg. Ganz vorne in der Beliebtheitsskala war das zudem lebende Monopolyspiel.

Schwer hatten es nur die Fahrer der Zugtraktoren, die sich in den Gässchen Lanks ebenso mühsam wie fürsorglich den Weg bahnten. Da konnten die geladenen Orchester nur fröhlich den Marsch blasen. Wie etwa das der Pfarre Gellep mit den saisonal wiederkehrenden Gassenhauern von Räubern und Höhnern.