Willkommensfest: Hoffen in der Böhlersiedlung
Wohnungsgesellschaft stellt sich Mietern vor.
Büderich. Kalt war es im Veranstaltungszelt im Böhlerhof, als sich die Wohnungsgesellschaft GWH, neuer Eigentümer von 768 Wohnungen in der Böhlersiedlung, am Freitag ihren Mietern vorstellte. Böhlerchor, Judoflöhe, Cheerleader und heißer Kaffee sorgten zwar dafür, dass den Besuchern etwas wärmer wurde, doch die Menschen waren vor allem gekommen, weil sie eines wissen wollten: „Lösen die auch tatsächlich ein, was sie uns versprochen haben“, gibt GWH-Geschäftsstellenleiter Stefan Bürger die Frage wieder, die viele in dem Arbeiterviertel bewegt.
Bürger gab sich alle Mühe, Volksnähe zu demonstrieren. Er dämpfte jedoch die Erwartungen, dass alles von heute auf morgen geschehen könne. „Hier ist viele Jahre nichts passiert. Daher werden wir bis zu fünf Jahre brauchen, um überall die notwendigen Sanierungen und Modernisierungen durchführen zu können.“
Anfangen wolle die GWH an der Römerstraße, auch Ärgerthemen wie Müll, Briefkästen und Beleuchtung sollen flächendeckend angepackt werden. „Parallel wollen wir die Spielplätze auf Vordermann bringen. Bei den Häusern am Laacher Weg soll ebenfalls schon bald ein Fassadenanstrich erfolgen“, sagt Bürger. Im März plane man, eine Mieterbefragung durchzuführen. „Erst dann werden wir die Planung für die zweite Jahreshälfte konkretisieren.“
Was Bürgermeister Dieter Spindler beeindruckt: „Die GWH entscheidet nicht vom fernen Schreibtisch aus, sondern zeigt Präsenz vor Ort.“ Am 1. April soll in der alten Trinkhalle am Böhlerhof ein Büro bezogen werden. Dort werden die Mieter dann Bestandsverwalter Henry Jäger ebenso wie sein Team mit Gabi Schaffrinski, Volker Behnke und Architekt Detlef Monetta mit Fragen löchern können. Hausmeister Harald Herbst wird sogar in der Böhlersiedlung wohnen. „Das ist schlecht für ihn, aber gut für die Mieter, denn er ist dann bei Problemen jederzeit erreich- und greifbar“, scherzt Bürger, der sich von der Neugier der Böhlerianer überrascht zeigt: „Ich habe schon viele solche Mieter-Veranstaltungen mitgemacht, aber ein so großes Interesse habe ich noch nie erlebt.“