Büdericher Heinzelmännchen feiern im Henkelsaal
Alter Glanz bei Galasitzung der Büdericher Heinzelmännchen in Düsseldorf.
Büderich. Die Heinzelmännchen haben ein neues Zuhause gefunden. Im Düsseldorfer Henkelsaal fand die Galasitzung der Büdericher Karnevalsgesellschaft zu altem Glanz zurück. Den Mief des geschlossenen Bürgersaals vermisste am Samstagabend keiner der zahlreichen kostümierten Besucher im annähernd ausverkauften Exil im Herzen der Altstadt.
Zu Beginn der Veranstaltung hatte das Düsseldorfer Prinzenpaar seinen, wenn auch kurzen, Auftritt. Prinz Thomas II. lästerte ein wenig über die „verbotene Stadt“, obwohl er doch einst selbst die Jungfrau im Kölner Dreigestirn mimte.
Im Linksrheinischen fühle er sich aber viel wohler, wusste der Niederkasseler Tonnenbauer bei den Besuchern zu punkten. Der Prinz stimmte mit Venetia Anke noch ein Liedchen an und räumte den Platz für das Bundesfanfarencorps Büderich.
Noch voller wurde die Bühne beim Auftritt der Prinzengarde aus Erkelenz, die mit akrobatischen Tänzen für den ersten Höhepunkt des Abends sorgte. Tat sich „de Müllmann“ Frank Bühler mit seiner Beschreibung, wie er mit seinem Sperrmüllgefährt in die Radarfalle gerast ist, noch etwas schwer, tauten die Jecken bei der Musik der Düssel-Disharmoniker, die sich nach dieser Session in den Ruhestand verabschieden, endgültig auf.
Und wieder bekam die konkurrierende Narren-Hochburg ihr Fett weg: „Schwimmt ne Kölner am Schlossturm vorbei . . .“ Dafür gab es vom Präsidenten Bernd Schumacher-Adams den Heinzelmännchen-Orden.
Hoffentlich verstanden die vielen niederländischen Gäste aus Velp nicht jede Pointe, die Peter Kolb in seiner Büttenrede verwendete („Die Holländer nehmen den Wattwürmern den Lebensraum weg“).
Bei der anschließenden Polonäse durch den Saal zu den Klängen von Mottolied-Interpret Michael Hermes waren die Narren aus dem Nachbarland jedenfalls stets als Stimmungsmacher in vorderster Front zu finden. Als karnevalistischer Profi präsentierte sich Horst Schlag mit seiner auch gesellschaftskritisch anspruchsvollen Büttenrede.
Endgültig in seiner Entscheidung bestätigt, den Elferrat nicht auf der Bühne zu platzieren, sah sich Schumacher-Adams, als die Rhein-Stars mit ihren zwei Dutzend Tänzerinnen menschliche Pyramiden auftürmten. Die Spucke blieb den Anwesen angesichts derartiger Darbietungen aber nur kurz weg.
Und so feierten die Heinzelmännchen zu den Karnevals-Evergreens der „Mukeköpp“ noch bis in den späten Abend hinein ihren karnevalistischen Höhepunkt der Session.