Trotz Vorbescheid: Investor wartet seit zwölf Jahren auf Baubeginn

Ausschuss verweigert Entwurf die Zustimmung, da denkmalgeschütztes Gebäude „erdrückt“ werde.

Büderich. Vor zwölf Jahren konnte sich der Investor, der an der Ecke Niederlöricker Straße / Grabenstraße einen Neubau errichten wollte, über die Erteilung eines Vorbescheides freuen. Nur „die Abstimmung der Materialien“ sollte er einvernehmlich mit der Politik abstimmen.

„Ein Vorbescheid gilt als der vorweggenommene Teil einer Baugenehmigung“, erläuterte Bauordnungsexperte Reinhard Lutum jetzt im Planungsausschuss nicht ohne Grund. Denn das Bauvorhaben stand in der letzten Sitzung erneut auf der Tagesordnung. Bis heute ist nicht ein einziger Stein bewegt worden.

Immer wieder scheiterten die Planungen an der Masse. Mit zehn Metern Höhe bei einer stark variierenden Dachlandschaft und einem Turm, der sogar zwölf Meter erreichen sollte, verdecke der Baukörper auf dem Gartengrundstück das dahinter liegende, denkmalgeschütze Gebäude, so lautete die Kritik der Politiker. Und auch der erneut überarbeitete, in der Höhe um rund einen Meter reduzierte Entwurf konnte die Ausschussmitglieder nicht überzeugen. Nach wie vor erdrücke der Neubau das Denkmal, eine Sichtachse von der Grabenstraße aus sei nicht gegeben, war der Tenor. Klaus Rettig (FDP): „Wir sind nicht einen Deut schlauer als zuvor.“

Irritationen gab es zudem nach der Aussage Lutums, die Planung des Architekten hätte bereits einem Widerspruchsverfahren standgehalten, die Obere Denkmalbehörde habe daraufhin grünes Licht erteilt. Was Jürgen Peters (Grüne) zu der Frage veranlasste, „ob wir denn unter diesen Umständen hier überhaupt noch was zu kamellen haben“.

Eine Antwort bekam er nicht, dafür nahm die zunehmend bizarrer werdende Debatte eine weitere Wendung, als Werner Damblon (CDU) von einer seiner Fraktion bekannten Alternativplanung berichtete, die in ihren Ausmaßen deutlich reduzierter sei. Und schließlich erzählte Lutum noch, der Investor sei von sich aus bereit, die Gebäudehöhe weiter abzusenken, sollte der Meinungsaustausch im Ausschuss einen für ihn ungünstigen Ausgang nehmen. Die Diskussion endete wie üblich: Das Thema wurde vertagt. M.I.