Abfall entsorgen Unterirdische Container in Meerbusch sind teuer, aber sauber

Meerbusch · Den Vorteilen der neuen Entsorgungsbehälter stehen merklich höhere Kosten gegenüber. Wegen der mechanischen Belastung sind Reparaturen nötig.

 Beim Einwerfen von Altglas in die unterirdischen Container (wie diese am Deutschen Eck) entsteht weniger Lärm als bei den oberirdischen.

Beim Einwerfen von Altglas in die unterirdischen Container (wie diese am Deutschen Eck) entsteht weniger Lärm als bei den oberirdischen.

Foto: RP/Stadt Meerbusch

(dsch) Seit 2001 gibt es in Meerbusch unterirdische Abfallcontainer. Sie wurden im Rahmen der Aktion „Sauberes Meerbusch“ geplant und sollen dazu dienen, das Stadtbild aufzuwerten. Diese Lösung ist im Vergleich zu den oberirdischen Containern nicht nur dezenter im Straßenbild, sondern verbessert die Sauberkeit und verringert die Lärmbelastung der Anwohner. Dem stehen allerdings merklich höhere Kosten gegenüber. Deswegen hatte der Ausschuss für Klima, Umwelt und Bau im Dezember 2023 eine Prüfung in Auftrag gegeben, mit welchen Summen diese Entsorgungslösungen den Stadthaushalt belasten.

In Summe hat die Stadt Meerbusch seit dem Aufstellen der ersten unterirdischen Container seit dem ersten Projekt dieser Art, 2001 am Deutschen Eck, rund 357 300 Euro für die Anschaffung investiert. Vier Standorte in Büderich und Osterath kommen dazu, die nicht durch die Stadt, sondern durch den Bauträger der jeweiligen Wohnquartiere angeschafft und der Stadt zur Verfügung gestellt wurden. Dazu kommen über die Jahre Reparaturkosten von 69 500 Euro. Diese Reparaturen wurden teils wegen Verschleißes, am Deutschen Eck in Büderich auch wegen Beschädigung der Anlage, nötig. 2016 musste das System grundlegend erneuert werden, weil es von einem Pkw gerammt worden war. Zudem musste ein Behälter am Rudolf-Bartels-Platz nach einem Brand saniert werden.

Der Verschleiß der Anlagen ist eine Folge des Gebrauchs: Die Papiercontainer werden beispielsweise dreimal pro Woche geleert, das entspricht 156 Leerungen im Jahr. Durch die hohe mechanische Belastung werden Reparaturen nötig, die je nach Ursache nach dem Verursacherprinzip vom Entsorger oder der Stadt getragen werden.

Erweitert wurde das Netz der unterirdischen Container in Meerbusch in einer Aktion zur Verbesserung der Stadtsauberkeit, dabei wurden auch sukzessiv 54 oberirdische Standorte eingezäunt und begrünt. Dabei wurden zwei Standorte geplant – auf dem DM-Parkplatz in Lank sowie auf dem Edeka-Parkplatz in Strümp. Letzterer wurde jedoch wegen zu hoher Kosten nicht umgesetzt. Eine Sanierung ist in diesem Jahr am Rudolf-Bartels-Platz vorgesehen, die Kosten werden auf rund 35 000 Euro geschätzt.

Im März 2019 wurde dann beschlossen, die Strategie zu ändern und zukünftig keine neuen Standorte für unterirdische Abfallcontainer mehr zu schaffen – Grund waren auch hier die Kosten für diese Anlagen, die sich in den vergangenen Jahren stark erhöht haben. Wenn sich Bauunternehmen aber für diese Variante entscheiden, soll daran festgehalten werden, da hier für die Stadt keine weiteren Kosten anfallen.

Dennoch betont die Stadt auch vor Vorteile der unterirdischen Lösungen. Durch die soziale Kontrolle kommt eine Verunreinigung im Umfeld so gut wie nicht vor, Beschwerden habe es diesbezüglich nicht gegeben. Die Verschmutzungssituation sei durch diese Container merklich verbessert, das Stadtbild eindeutig verbessert worden. Trotz der hohen Kosten spricht sich die Verwaltung daher dafür aus, dass die vorhandenen Anlagen weiterhin im Betrieb gehalten werden – zumal ein Rückbau der Standorte ebenfalls mit hohen Kosten verbunden wäre.

(dsch)