„Vogelsiedlung“ wird umgestaltet
23 neue Wohnungen entstehen am Amselweg, dafür müssen 14 weichen. Es ist eines der größten Projekte des Bauvereins.
Ein drei- und ein viergeschossiger Flachdach-Bau in „Stapeloptik“, mit rot verklinkerter Fassade und weißen Fensterrahmen — modern, aber auch nicht zu abgehoben. Der Bauverein plant in der „Vogelsiedlung“ im Süden von Büderich eines seiner bislang größten Wohnungsbauvorhaben. 23 neue Wohneinheiten, davon rund 30 Prozent öffentlich gefördert, werden dort entstehen. „Wir wollten diesmal nicht kleinteilig denken, sondern den großen Wurf“, erklärt Bauvereinschef Peter Wulbeck.
Tatsache ist: Die in den 1950er Jahren entstandene Siedlung ist von viel Grün geprägt. Bisher hat der Bauverein als größter Eigentümer im Viertel hauptsächlich einzelne Wohnungen modernisiert, zum Teil wurden auch ganze Häuser saniert. Jetzt gibt es einen anderen Ansatz: In Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen hat der Bauverein für sein Grundstück am Amselweg 2-8 einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Der Wettbewerb wurde auf Anbieter aus dem Großraum Düsseldorf begrenzt, der Fachbereich Planen und Bauen der Stadt hat ihn fachlich begleitet. Die Ergebnisse können derzeit im Technischen Rathaus in Lank-Latum begutachtet werden. „Den Weg, über einen Wettbewerb zunächst verschiedene stadtplanerische Ideen zu sammeln, sind wir nach der Dorfresidenz am Pfarrgarten jetzt zum zweiten Mal gegangen“, sagt Wulbeck. „Und wir haben damit nur gute Erfahrungen gemacht.“
Eine Jury aus Vertretern des Bauherrn, Politik und Verwaltung und zwei Professoren hatte zunächst die vier interessantesten Beiträge ausgewählt. Nun steht der Sieger des Wettbewerbes fest. Es ist das Architektenbüro Konrath und Wennemar. Friederike Proff von der Architektenkammer NRW: „Überzeugt hat uns bei dem Gewinner-Entwurf zum einen die optische Anbindung der neuen Gebäude an ein bestehendes Haus am Ende der Reihe, das sich in Privateigentum befindet. Zum anderen wird die ruhige Wohnseite zur vielbefahrenen Römerstraße hin abgeschirmt und nach hinten raus über einen begrünten Hof eine Verbindung zu einem kleinen Platz am Amselweg geschaffen.“
Das Ganze ist mit einem gewissen Aufwand verbunden: Die derzeit bestehenden 14 Wohneinheiten werden abgerissen und durch Neubauten ersetzt. „Wir wollen die Gebäude bis zum Abriss-Termin am 1. Juli 2018 nach und nach räumen, die Bewohner sind bereits informiert“, sagt Wulbeck. „Allen bisherigen Mietern werden mindestens gleichwertige Ersatzwohnungen angeboten, und wenn die erste nicht passt, auch eine zweite oder dritte.“ Was das betrifft, werde niemand im Regen stehengelassen, betont der Bauvereinschef. „Wir übernehmen auch die Umzugskosten. Für die ersten sieben Bewohner wurden bereits Lösungen gefunden. Grundsätzlich besteht aber natürlich auch die Möglichkeit, dass sie nach dem Neubau zurückziehen.“ Die neuen, allesamt barrierefreien Wohnungen sollen zwischen 40 und mehr als 100 Quadratmeter groß sein.
Sicher ist auch: In der „Vogelsiedlung“ entstehen keine Luxusherbergen. „Abgesehen von den öffentlich geförderten Wohnungen werden die übrigen frei finanzierbar, aber preisgedämpft erhältlich sein“, verspricht Wulbeck.