Angeln in paradiesischer Atmosphäre

Die Mitglieder des Angelvereins Büderich betreiben ihren Sport am See Sangsheide.

Angeln in paradiesischer Atmosphäre
Foto: Falk Janning

Die Atmosphäre ist friedlich am See Sangsheide im Süden von Büderich. Vögel zwitschern, der Wind rauscht in den Bäumen. Ein schönes Stück heimische Natur: Hier am Broichweg hat der Sportangelverein Büderich von 1934 sein Domizil.

Verborgen hinter dichten Büschen befindet sich im Landschaftsschutzgebiet Hülsenbusch ein Paradies, in dem sich Fauna und Flora ungestört entwickeln können. Bei einem Rundgang um den See, einer ehemaligen Kiesgrube, kann man genießen: das Knirschen der Eicheln unter den Füßen, die Ruhe (es sei denn, es kommt gerade ein Flugzeug vorbei), den Anblick des Sees und immer wieder einen lauschigen Sitzplatz.

Julian Deget, Vorsitzender des Angelvereins Büderich von 1934

Nur wenn es notwendig ist, greift der Angelverein in die Natur ein. „Im Frühjahr und im Herbst schneiden wir die Wege frei“, erzählt der Vereinsvorsitzende Julian Deget. Jede Maßnahme werde aber mit der Unteren Landschaftsbehörde abgestimmt, so etwa beim Pfingstorkan vor zweieinhalb Jahren, als Sturm Ela mehrere große Bäume in Mitleidenschaft zog. „Jedes Vereinsmitglied muss im Jahr sechs Arbeitsstunden ableisten. Wir pflegen die Landschaft komplett selbst“, erklärt der 29-Jährige, der beruflich als Projektmanager arbeitet.

Eichen, Erlen, Pappeln, Birken, Fichten und Weiden umgeben den zehn Hektar großen See. Die Laubfärbung macht deren Spiegelung im Wasser noch einmal schöner. Zwischen den Bäumen wächst Buschwerk, das im Frühjahr den Fußweg zuwachsen lässt. Doch nicht überall darf das Gelände betreten und ausgelichtet werden. „Wir haben zwei Schongebiete, in denen die Vögel ungestört brüten können“, erzählt Deget: „Das Gelände ist so schön, dass viele Vereinsmitglieder gar nicht zum Angeln herkommen, sondern vor allem, um die Natur zu genießen.

Er selbst ist passionierter Angler. Eine Leidenschaft, die er vom Vater geerbt hat. In der Sangsheide gibt es unter anderem Karpfen, Rotaugen, Brassen, Hechte und Barsche. „Wir haben hier alle einheimischen Arten, Raub- und Friedfische“, erklärt Deget. Diese können aber nur gegessen werden, „wenn sie eine bestimmte Größe haben. Sonst müssen sie wieder ins Wasser geworfen werden“. Die von ihm gefangenen Fische kommen indes nicht auf den eigenen Teller: „Die bringe ich immer meinen Eltern mit.“

Jeder Angler führt eine Fangstatistik, die der Verein der Unteren Fischereibehörde meldet. Rund 400 Kilogramm darf der Verein im Jahr entnehmen. Die Behörde legt danach fest, wie viele neue Fische in den See gesetzt werden dürfen. „Unser Ziel ist es aber, nachhaltig zu wirtschaften, das heißt, ohne neuen Fischbesatz auszukommen“, erklärt Deget.

Am schönsten sei es, frühmorgens zu angeln. „Manchmal taucht dann sogar ein Reh auf der Lichtung auf“, schwärmt Deget. Aber auch Füchse, Hasen und Eichhörnchen huschen durch die Büsche. „Uns Anglern ist bewusst, dass wir eine Verantwortung für sämtliche Lebewesen im und am Gewässer haben. Die Landschaftspflege und ein rücksichtsvolles Verhalten gegenüber diesen Lebewesen gehört zum Angeln selbstverständlich dazu“, fasst Deget die Ziele des Vereins zusammen.