„Wohnkost“ schließt nach vier Jahren
Inhaberin Liliane Elwerts hofft auf einen Nachmieter.
Als Liliane Elwert 2013 in den neu belegten Osterath Arkaden „Wohnkost“ eröffnete, wollte sie in diesem Stadtteil von Meerbusch ein deutliches Zeichen setzen: „Osterath ist ein wunderschönes Dorf. Seine Bürger schätzen es, dass sie hier in inhabergeführten Geschäften alles bekommen, was zum täglichen Leben benötigt wird.“
Mit dieser Einstellung hat sich Liliane Elwert über die vergangenen Jahre einen treuen Kundenstamm aufgebautt: „Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.“ Vor allem für die Älteren, die bei ihr auch Gemüse und Eier von regionalen Landwirten gekauft haben, tut es der 44-Jährigen leid. Aber es ist endgültig: Zum 31. März wird das Geschäft geschlossen.
„Es tut mir im Herzen weh, es muss aber aus privaten Gründen sein. Ich habe alle Energie und Freude dem Laden gewidmet. Das hat mir viel Spaß gemacht, aber auch unwahrscheinlich viel Kraft gekostet. Jetzt möchte ich mich wieder meinem Mann und meinem neunjährigen Sohn widmen und auch meiner kleinen Werbeagentur, die seit 20 Jahren besteht“, erklärt Liliane Elwert.
Der Sohn war noch klein, als im Dezember 2010 die Geburtsstunde des Wohnkost-Konzepts geschlagen hatte. Schon damals schwärmte die gebürtige Schweizerin für einen „Laden mit Wohn-Accessoires und Deko-Artikeln“. Der Vorschlag, vorerst ihr eigenes Zuhause zu nutzen, kam von ihrem Mann. Schnell füllten sich im Esszimmer die angeschafften Regale, aber bald reichte der Platz nicht mehr aus, Flur und Wohnzimmer mussten herhalten. So nahm das Konzept „Wohnkost“ Konturen an. „Viele Kunden kamen, um zu sehen, wie so etwas funktioniert. Aber sie schätzten auch die persönliche Ansprache, und das sprach sich bald herum.“
Als Familie Elwert schließlich am Sonntagabend beim „Tatort“ zwischen den Deko-Artikeln auf der Couch saß und eine Kundin fragte, was sie da machen, sagte ihr Mann: „Wir wohnen hier.“ Das war das Ende des Ladens im eigenen Zuhause. Bald darauf, im Frühjahr 2013, bekam Liliane Elwert die Gelegenheit, ihren Traum vom eigenen Laden zu verwirklichen. Der damals neue Arkaden-Eigentümer Peter Soliman machte ihr ein gutes Angebot — und so wurde „Wohnkost“ in kurzer Zeit zu einer Institution, war bei allen Stadtfesten aktiv dabei, lud zu Feinkost-Tasting und Weinproben ein und ermunterte die Kunden, Rezepte zu tauschen.
Natürlich wünscht sich die Geschäftsfrau als Nachfolger ein ähnliches Konzept. Ihr Vertrag läuft noch bis Ende Dezember. Aber sie hofft, dass sie im Einvernehmen mit dem Vermieter vorab Interessenten findet, die in „das dörfliche Leben mit dem kleinen Wochenmarkt und dem breitgefächerten Angebot“ passen: „Der Einzelhandel hier muss unterstützt werden. Alles ist auf einem guten Wege. Wenn die Baustelle mitten drin beseitigt ist, wird Osterath noch lebens- und liebenswerter.“ Den Onlineshop führt sie weiter: „In Osterath liefere ich dann selber aus.“